Sie sei ein Signal, dass "wir eine mutige Kirche sind, die auch mal etwas Unkonventionelles wagt", sagte die 25-Jährige Anna-Nicole Heinrich dem Radiosender Bayern 2. Heinrich kündigte an, die Kirchenaustritte noch einmal empirisch auszuwerten, um die Gründe herauszufinden "und dann da auch die richtigen Maßnahmen zu ergreifen".
Ihre Hauptaufgabe sieht die neu gewählte Präses darin, nach der Corona-Krise bestehende und neue Gemeindeformen zusammenzubringen. "Wir müssen uns genau überlegen, wo wir herkömmliches Programm wieder hochfahren, wo wir Neues wagen und wo wir jetzt aber auch Sachen sein lassen." Sie sei zuversichtlich, dass es einen guten Weg gebe, bei dem alle, die sich jetzt beheimatet fühlten in der Kirche, weiterhin beheimatet blieben - "und alle, die Bock haben, da drin mal etwas auszuprobieren, auch die Räume dafür zu bekommen".
Die Philosophie-Studentin Anna-Nicole Heinrich ist am Samstag an die Spitze der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Die 25-Jährige aus der bayerischen Landeskirche setzte sich bei der digitalen konstituierenden Sitzung des Kirchenparlaments überraschend gegen die 41-jährige Richterin und Grünen-Politikerin Nadine Bernshausen aus Marburg durch. Heinrich gehörte bereits der vorhergehenden Synode als Jugenddelegierte an.