Der Berliner Bischof und EKD-Ratsmitglied verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bis vor ungefähr einem Jahr keine offiziellen Gespräche mit Vertretern der Linkspartei geführt hatte. Begründet wurde dies damit, dass diese ihre Geschichte bezüglich des Umgangs mit Christen in der DDR noch nicht aufgearbeitet hatte.
"Das ist mehr als 25 Jahre so durchgehalten worden", sagte Dröge. Es sei zwar mit Regierungsvertretern der Linken gesprochen worden, nicht aber mit der Partei. "Vor diesem Hintergrund fände ich es verwunderlich, wenn jetzt mit Leichtigkeit gefordert wird, man müsse mit der AfD ins Gespräch kommen, weil man prinzipiell mit allen Fraktionen reden müsse", fügte er hinzu.
Als erschreckend bezeichnete es Dröge, dass nach Wahlanalysen bei der letzten Bundestagswahl in Ostdeutschland 60 Prozent ihrer Wähler der AfD keine Lösungskompetenz zugetraut hätten. Er sprach von einem "unverantwortlichen Wahlverhalten": "Man kann nicht Kräften zu Stärke oder gar an die Macht verhelfen, von denen man selbst nicht glaubt, dass sie Probleme lösen!"
Als "absolut richtig" bezeichnete Dröge die Einstufung der AfD als "Prüffall" durch den Verfassungsschutz. Der kritische Blick auf verfassungsfeindliche Bestrebungen sei schließlich Auftrag des Verfassungsschutzes, nicht aber eine "zweifelhafte Beraterrolle", sagte er mit Blick auf Gespräche des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen mit führenden Vertretern der AfD.
Das Christentum für völkische Ideologien in Anspruch zu nehmen, ist in den Augen Dröges Gotteslästerung: "Das ist ein Missbrauch des Namens Gottes für eine völkische Ideologie."