"Die Herausforderung liegt ohne Zweifel bei der AfD." Die AfD-Akteure wollten nicht nur parlamentarische Titel, sondern auch auf den Straßen präsent sein. Virchow warnte davor, dass sich die AfD als "Partei der kleinen Leute" darstelle und als "Marke" gewählt werden wolle, die für eine Ausgrenzung gesellschaftlicher Minderheiten stehe. Zwischen 2014 und 2016 sei der Anteil der Arbeitslosen unter ihren Mitgliedern deutlich angestiegen. "Die Herausforderung AfD ist keine kurzfristig lösbare Sache", betonte Virchow. Notwendig seien Haltung und ein langer Atem.
Zugleich warnte der Sozialwissenschaftler vor einer immer stärkeren Gewaltbereitschaft bei Rechtsextremisten. "Es gibt eine Entgrenzung von Gewalt und auch deren Qualität verändert sich", sagte Virchow. Außer Flüchtlingen in ihren Unterkünften würden zunehmend auch "Repräsentanten einer gemäßigten Asyl- und Betreuungspolitik" Opfer rechtsextremer Gewalt, sagte der Forscher auf der Veranstaltung des DGB in Nordrhein-Westfalen.