Am Mittwoch sei sie wieder freigekommen, aber zu weiteren Vernehmungen verpflichtet worden, teilte Human Rights Watch mit.
Zu den Vorwürfen gegen Samar Badawi gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Sie machte sich seit langem unter anderem für die Rechte von Frauen stark. Vermutet wurde aber auch ein Zusammenhang mit einem Twitter-Account, mit dem sich Samar Badawi für die Freilassung ihres Ex-Mannes Walid Abu al-Chair einsetzte. Der Menschenrechtsanwalt sitzt zurzeit eine 15-jährige Haftstrafe ab. Im Dezember 2014 hatte Saudi-Arabien ein Verbot für Auslandsreisen gegen Samar Badawi verhängt, nachdem sie beim UN-Menschenrechtsrat in Genf für die Freilassung ihres damaligen Mannes gekämpft hatte.
"Die Festnahme von Samar Badawi zeigt wieder einmal Saudi-Arabiens Entschlossenheit, gegen jene vorzugehen, die sich für Menschenrechte und Reformen aussprechen", sagte Sarah Leah Whitson, Nahost-Direktorin von Human Rights Watch. Auch Amnesty International kritisierte die Festnahme und erklärte, diese sei ein weiterer alarmierender Rückschlag für die Menschenrechte in Saudi-Arabien.
Samar Badawi ist die Schwester des bekannten saudischen Bloggers und Sacharow-Preisträgers Raif Badawi, der im Juni 2014 wegen Beleidigung der islamischen Autoritäten zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Nach Angaben von Human Rights Watch war Badawi eine der ersten Frauen in Saudi-Arabien, die dafür kämpfen, dass Frauen Autofahren dürfen und sich als Wählerinnen und Kandidatinnen an lokalen Wahlen beteiligen dürfen.