Das AWO-Seniorenheim in Königsbrunn ist für queer-sensiblen Umgang ausgezeichnet worden. Der Einrichtung wurde das Siegel "Lebensort Vielfalt" der Schwulenberatung Berlin für ihr Pflegeprojekt "Queer im Alter" verliehen, teilt der AWO-Bezirksverband Schwaben mit. Das Seniorenheim setze damit "neue Standards in der stationären Altenhilfe". Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt werden nun auf die 22 weiteren Seniorenheime der AWO in Schwaben übertragen, kündigt der Wohlfahrtsverband an.
Bei dem Projekt ging es darum, 120 Kriterien aus fünf Handlungsfeldern umzusetzen. "Diese sollen sicherstellen, dass queere Seniorinnen und Senioren in der AWO eine würdevolle und inklusive Pflege erfahren", sagte Lisa Hitzke vom AWO-Bezirksverband Schwaben, wo sie für Gleichstellung und Vielfalt zuständig ist. Konkret ging es beispielsweise um eine bewusste Kommunikation, "bei der Vielfalt sprachlich sichtbar gemacht wird", sowohl in Dokumenten als auch bei der persönlichen Ansprache. Ein besonderes Augenmerk liege auf dem subjektiv erlebten Sicherheitsgefühl der queeren Bewohner.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schwaben gibt es seit dem Jahr 1927. Sie hat 9.000 Mitglieder und betreibt unter anderem mehr als 20 Seniorenheime, mehr als 35 Kitas und Horte, Fachkliniken für Suchtkranke, ein Behindertenzentrum in Neuburg an der Donau und weitere soziale Einrichtungen.