Polizeikontrolle
Sascha Ditscher/dpa
Eine Frau hatte am Freitagabend in einem Bus sechs Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt, drei davon lebensgefährlich.
Nach Messerattacke in Bus
Siegen setzt Stadtfest nach Angriff fort
Der Messerangriff in einem Bus in Siegen weckt Erinnerungen an den Solinger Anschlag vor einer Woche. Doch es gibt keinen Hinweis auf ein politisches Tatmotiv. Die Stadt setzt ihr Jubiläumsfest fort.

Nach dem Messerangriff in einem Bus am Freitagabend mit sechs Verletzten  hat die Stadt Siegen ihr Stadtfest am Samstag wie geplant mit einem ökumenischen Gottesdienst fortgesetzt. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, erklärt Bürgermeister Steffen Mues (CDU) laut "Siegener Zeitung". Doch es gebe "keine Vergleichbarkeit zu Solingen, die Gefährdungslage gibt keinen Abbruch her", betont Mues. Bücher aus der Longlist des Deutschen Buchpreises  (129754)

Eine Frau hatte am Freitagabend in einem Bus sechs Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt, drei davon lebensgefährlich. Als Tatverdächtige sei eine 32-jährige Deutsche ohne Migrationshintergrund festgenommen worden, teilten die Staatsanwaltschaft Siegen und die Dortmunder Polizei am Samstag mit. Es lägen keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv vor. Bürgermeister Mues sprach von einer "offenbar verwirrten Einzeltäterin". 

Der Bus war den Angaben zufolge auf dem Weg zum Stadtfest in Siegen und mit mehr als 40 Fahrgästen besetzt gewesen. Die verletzten Personen stammen laut Polizei alle aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und sind zwischen 16 und 30 Jahre alt. Drei von ihnen hätten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus bereits wieder verlassen können, heißt es. Zu der Gewalttat meldete sich auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zu Wort.

Genau eine Woche nach dem Terroranschlag von Solingen weckten die Ereignisse in Siegen "schlimmste Erinnerungen", schreibt Wüst  auf der Plattform X. "Junge Menschen werden unvermittelt zu Opfern. Ich wünsche ihnen schnelle Genesung & danke den mutigen Fahrgästen, die durch ihr Einschreiten Schlimmeres verhindert haben." Nach einem Bericht der "Siegener Zeitung" sollen es drei junge muslimische Frauen gewesen sein, die nach dem Angriff im Bus sofort reagierten und die Täterin überwältigten. Das hätten Siegens Bürgermeister Mues und der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein, Peter-Thomas Stuberg, unter Berufung auf Aussagen von Zeugen berichtet.