Die Referentin für den Ländlichen Raum verwies auf die Ländliche Familienberatung der EKHN und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für Betroffene in Hessen und Rheinland-Pfalz, die ihre Geschäftsstelle in Schwalmstadt-Treysa hat. Die Mitarbeitenden sind telefonisch und per E-Mail zu erreichen. Hilfesuchende könnten sich auch an die bundesweite Krisenhotline der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung wenden.
Sie wisse von zwei großen hessischen Betrieben mit mehr als 1.000 Schweinen und sechs kleinen Hobbylandwirtschaften, die ihre Tiere töten mussten, sagte die Agraringenieurin. Wenn die Tiere gekeult werden müssen, erzeuge das neben den existenziellen Sorgen auch emotionale Probleme und Ohnmachtsgefühle. Nebenerwerbs- oder Hobbylandwirte hielten oft aussterbende Tierrassen und hätten eine Beziehung zu den Tieren. "Wir wollen ihnen das Signal geben, dass wir sie nicht im Stich lassen", fügte Heincke hinzu.
Betroffen seien neben den Schweinehaltern auch Getreideerzeuger, die Äcker in den Kerngebieten haben. Vor der Ernte müssten sie sich bei den zuständigen Landkreisen melden, damit die Felder mithilfe von Drohnen nach Wildschweinen oder Tierkadavern abgesucht werden könnten. Das verursache zusätzliche Arbeit und Zeitdruck.
Heincke ruft die Bevölkerung dazu auf, sich solidarisch mit den Landwirten zu zeigen und in den betroffenen Gebieten den Anweisungen der Behörden zu folgen. Es gehe immer noch darum, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen.
Die Dekanin des Evangelischen Dekanats Bergstraße, Sonja Mattes, hat die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in den 44 Kirchengemeinden des Dekanats dazu aufgerufen, das Thema im Blick zu haben und als Seelsorger für die Landwirte bereitzustehen, heißt es in er Mitteilung des Dekanats. Der Propst der Propstei Starkenburg, Stephan Arras, sagte, schon das Nachfragen, wie es den Betroffenen geht, "ist ein großer und wichtiger Dienst".