Die Verrohung des gesellschaftlichen Klimas sei bedrohlich für alle, fügte sie laut Redemanuskript hinzu: "Das ist ein Angriff gegen unsere Demokratie, dem wir uns widersetzen müssen."
Die Angriffe der vergangenen Wochen in Dresden, Berlin oder Essen seien auch ein Aufruf an alle, sich für die Demokratie und das Gemeinwesen ehrenamtlich zu engagieren: "Egal ob auf der Straße, in der Schule, im Unternehmen, im Sportverein oder in der Kirchengemeinde", sagte Heinrich, die als Leiterin des Parlaments der EKD selbst ehrenamtlich tätig ist. Demokratie und Gemeinwesen seien "nicht vom Himmel gefallen, sondern müssen durch uns immer wieder mit Leben gefüllt werden".
Solidarität, Zusammenhalt und Gemeinsinn ließen sich nicht verordnen und folgten nicht aus einer Pflicht. "Freiwilligkeit ist die Grundvoraussetzung, und das muss sie auch bleiben", sagte die Synodenpräses. Das Ehrenamt könne und dürfe die berufliche Arbeit nicht ersetzen. "Aufgaben für Fachkräfte sind durch Fachkräfte zu erledigen", sagte Heinrich: "Es kann nicht sein, dass das Ehrenamt oder unterbezahltes, nicht beruflich dafür ausgebildetes Hilfspersonal das System aufrechterhalten sollen." Das gelte für die Schule oder den sozialen Sektor ebenso wie für die Bundeswehr.
Der "Gemeinsam-Preis" wird seit 2004 von der "Braunschweiger Zeitung" und dem Braunschweiger Dom verliehen, um das Ehrenamt zu stärken. Nominiert waren 13 Projekte aus der Region: etwa zum Klimaschutz oder Tierschutz, zur Betreuung behinderter Menschen oder zur Ausgabe von Mahlzeiten für Bedürftige oder Schulkinder. Der evangelische Dom vergibt einen eigenen Jugendpreis.