Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Hamburger Bischöfin, Kirsten Fehrs, erachtete es als legitim, dass die Ukraine sich gegen den russischen Angriff verteidigt. "Allzumal die Brutalität des russischen Regimes sich tagtäglich zeigt", erklärte sie. Sie sprach den Menschen, die seit zwei Jahren in der Ukraine im Krieg leben, ihren Respekt aus. "Wie viel Kraft muss es kosten, Mensch zu bleiben? Zu lieben, zu hoffen?", sagte sie. Ihr Mitgefühl umfasse ebenso die Frauen, die mit ihren Kindern fliehen mussten und nun schon monatelang in einem fremden Land leben.
Zugleich bedrücke sie es, dass es in Deutschland Stimmen gäbe, die es den Geflüchteten zusätzlich schwer machten. Es gebe Menschen, die die Ukrainer bezichtigten, ihnen ihr Geld wegzunehmen. Das sei sachlich falsch, da viele Ukrainerinnen, die mit Kindern 80 Prozent der Geflüchteten in Deutschland bildeten, als Fach- und Arbeitskräfte arbeiteten. "Zudem widerspricht eine solche Haltung allem, was wir als Christenmenschen glauben", sagte Fehrs.
Der katholische Erzbischof Stefan Heße rief in seiner Ansprache dazu auf, die Hoffnung auf den Frieden niemals aufzugeben.Erzbischof Heße erklärte, jeden Tag den Krieg erleben zu müssen, ob in der Ukraine selbst oder als Angehörige in Deutschland, zehre an den Menschen und ihren Kräften.
Hinter den Kulissen gebe es vielfältige diplomatische Versuche, die Parteien zusammenzuführen und Wege zu einem Frieden zu finden. "Überlassen wir uns daher nicht der Gleichgültigkeit oder dem Gewöhnungsfaktor. Geben wir die Hoffnung nach Frieden niemals auf", appellierte Heße.