Er wurde 67 Jahre alt und hinterlässt seine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder.
Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), die EKD und die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, in der Merz ordinierter Pfarrer war, trauern um einen evangelischen Publizisten, der in seinem langjährigen Wirken die Medien- und Kommunikationsarbeit der evangelischen Kirche entscheidend geprägt hat. Die evangelische Kirche verliert mit ihm einen überzeugten Christen, der den christlichen Glauben nicht nur im Herzen, sondern als Medien-Pastor im wahrsten Sinne des Wortes auch auf der Zunge getragen hat.
Bernd Merz hat über Jahrzehnte hinweg in seinen unterschiedlichen Aufgaben im Rundfunk und Fernsehen Kanzeln gesucht, gefunden und geprägt, von denen aus das Evangelium auch zu den Menschen gelangte, die sich sonst nicht oder eher beiläufig für Kirche und Glauben interessieren. Dabei stellte er immer die Orientierung an Wahrhaftigkeit, Würde und Freiheit in den Mittelpunkt. Mit seiner norddeutschen gewinnenden Art und seinem trockenen Humor konnte er Gremiensitzungen ebenso ertragreich moderieren wie Rundfunk- und Fernsehsendungen.
Nach seinen Anfangsjahren von 1989 bis 2001 als Referent, Redakteur und ab 1996 Leiter im Evangelischen Rundfunkreferat der norddeutschen Kirchen in Hamburg, wurde Merz im Jahr 2001 vom Rat der EKD als Rundfunkbeauftragter berufen und übte dieses Amt, in dem er auch die Evangelischen Freikirchen vertrat, bis 2007 aus.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des GEP und Medienbischof der EKD, Kirchenpräsident Volker Jung, würdigte Merz als einen Theologen und Journalisten, der die Verkündigung der christlichen Botschaft immer gekonnt an den Bedürfnissen der Zuhörerschaft sowie den Zuschauerinnen und Zuschauern ausgerichtet habe. "Die Menschen im Land mit dem evangelischen Glauben in Verbindung bringen, war das Ziel, das sich Bernd Merz in seinem Berufsleben gesetzt hat und das er mit Herz und Verstand angestrebt hat. Die evangelische Kirche verdankt seinem Einsatz und seinem Engagement die erfolgreiche Pflege zahlreicher kirchlicher Sendungen in den öffentlich-rechtlichen und privaten Fernseh- und Hörfunkprogrammen, für die sich nach wie vor viele Menschen interessieren. Bernd Merz war ein Pionier für die Verkündigung des Evangeliums in Funk, Fernsehen und den digitalen Medien."
Nach 2007 setzte Merz seine Kommunikationsarbeit für die evangelische Publizistik in weiteren Ämtern fort. So wirkte er unter anderem in verschiedenen Positionen als Geschäftsführer, unter anderem von Bibel TV für das Jugendprogramm tru:, für den christlichen Radiosender Radio Paradiso und zuletzt für Matthias Film, ein christlicher Filmvertrieb, der unter anderem Bewegtbildformate für den Schulunterricht zur Verfügung stellt und als Teil der evangelischen Publizistik ein 100%iges Tochterunternehmen des GEP ist.
Ralf Meister, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, in der Bernd Merz ordinierter Pfarrer war, hebt seine Leistungen hervor und erinnert an seine hervorragenden Charaktereigenschaften. "Ich werde Bernd Merz als glaubensfrohen Menschen in Erinnerung behalten, der die Freiheit Christi in einer Weise lebte, wie ich sie bei kaum einem anderen Menschen je wahrgenommen habe".
Der langjährige Direktor des GEP, Jörg Bollmann, unterstrich das enge Zusammenwirken von Pfarrer Merz mit der Arbeit des Gemeinschaftswerks. "Es ist faszinierend, wie unermüdlich er stets versucht hat, gerade auch junge Leute mit Gott in Verbindung zu bringen". Aus diesem Grund sei es ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, die Jury Kinderprogramme des Robert-Geisendörfer-Preises von Beginn an bis zu seiner Pensionierung als Vorsitzender zu begleiten.
Wir danken Bernd Merz für sein prägendes Wirken in der evangelischen Kirche und der evangelischen Publizistik. Unsere Gebete und Gedanken sind bei seiner Ehefrau, seiner Familie und seinen Angehörigen. Möge das Gottvertrauen und die christliche Hoffnung, die Bernd Merz bei allen seinen Aufgaben Halt und Zuversicht gegeben haben, auch sie in diesen schweren Tagen tragen. Wir beten für ihn und bitten unseren himmlischen Vater, dass er ihn gnädig bei sich aufnimmt. Möge er bei Gott seinen Frieden finden.