Geschrieben hatte Cornelia Heine an die Redaktion ganz spontan, unmittelbar nachdem sie den Aufruf von evangelisch.de auf dem Smartphone gesehen hatte. Gezögert hat sie dabei keine Minute. Es war klar, an wen sie Aufmerksamkeit verschenken wollte. "Wenn es Daniela nicht geben würde, dann gäbe es den Verein Polarstern nicht und dann gäbe es vermutlich auch nicht das Hospiz Woltersdorf. Ich bin zutiefst beeindruckt, dass eine junge Frau mit Ende 20 sich der schweren Aufgabe gestellt hat, dafür Sorge zu tragen, dass Menschen, die sterben müssen, einen solchen friedvollen Ort dafür haben. Noch dazu macht sie es mit ganz viel Herzblut." Besser könnte es auch evangelisch.de nicht begründen, warum die Wahl auf Wraske fiel.
Daniela Wraske ist angestellt bei einem Pflegedienst, als sie im Jahr 2011 feststellt: Es muss sich hier bei uns in der Region (Märkisch Oderland) etwas verändern. Die Situation für sterbende Menschen muss verbessert werden. Aus dieser Motivation heraus beginnt Wraske ehrenamtlich für ein Hospiz in der Region zu kämpfen.
Als erstes gründet sie den Förderverein Polarstern. Mit ihren neuen Mitstreiter:innen sucht sie Orte, an denen ein Hospiz entstehen könnte, sucht Menschen, die ihr bei der Verwirklichung helfen, rennt von Amt zu Amt und von Kreis zu Kreis. Klinken habe Daniela reichlich geputzt, erzählt Cornelia Heine, die 2015 zu dem Verein hinzustieß. Sie ist seit acht Jahren stellvertretende Vorsitzende. "Aufgegeben hat Daniela trotz zahlreicher Widrigkeiten nie." Stets würde sie lächeln, bewahre in schwierigen Situationen die Ruhe, ist liebevoll und zugewandt und kann andere Menschen selbst machen lassen. "Ein wenig wie ein Engel", beschreibt es Cornelia Heine mit Bewunderung in der Stimme.
Ausdauer gewinnt
Durch neue Netzwerkkontakte und einer unbesiegbaren Hartnäckigkeit aller Beteiligten gelingt es schließlich, sowohl einen Standort als auch Geldgeber zu finden. Auch die Verwaltungsspitze im Ort wird überzeugt. 2019 eröffnet feierlich das Hospiz Woltersdorf im Landkreis Oder-Spree. Es bietet mit 14 Zimmern Raum, schwerkranke Menschen auf ihrem letzten Weg liebe- und würdevoll zu begleiten. Gesellschafter sind das Diakonie-Hospiz Wannsee, die Sana Krankenhaus Gottesfriede Woltersdorf GmbH und die Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH.
Das Hospiz Woltersdorf ist das erste in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland. Es begreift sich nicht als Ort des Todes, sondern als Ort des Lebens, als einen Platz, an dem schwerstkranke und sterbende Menschen Zuwendung, Trost, Liebe und auch Freude erfahren und dabei die Pflege erhalten, die sie benötigen. Dazu gehören beispielsweise Seelsorge und ein Angebot für Angehörige, sie auf einem Trauerspaziergang zu begleiten. Für Lebendigkeit sorgen Kunstaktionen oder der tierische Besuch von Hühnern aus dem eigenen Hospizgarten. Ein besonderes Highlight für die Gäste war in der Vergangenheit auch das Vorbeischauen von Ponys, die aus Usedom antrabten.
Katja Eifler volontierte nach ihrer Studienzeit im Lokalradio im Rhein-Kreis Neuss. Anschließend arbeitete sie als Radioredakteurin. Später als Redaktionsleiterin eines Wirtschaftsmagazins am Niederrhein. Heute ist sie freischaffende Journalistin, Online-Texterin, Coach und Moderatorin. Seit April 2023 ist sie als Redakteurin vom Dienst für evangelisch.de tätig.
Der Verein Polarstern Neuenhagen
Zweck des Vereins ist es, die Öffentlichkeit über die Situation der Palliativbetreuung der Mitmenschen zu informieren und aufzuklären. Weiterhin sollen Spenden, Zuschüsse und sonstige Zuwendungen mit dem Ziel gesammelt werden, diese an das Diakonie Hospiz Woltersdorf weiterzugeben. Der Verein hat mittlerweile 52 Mitglieder, und es konnten bisher 97.000 Euro an das Hospiz übergeben werden. Unermüdlich geht die Arbeit für alle Ehrenamtlichen des Vereins weiter, unter anderem zuletzt mit einem Informationsstand auf dem Weihnachtsmarkt.
Der Polarstern leuchtet, ist für immer da, ist weit weg, doch auch so nah, die Erinnerung an gemeinsames Leben,
nun kann der Glanz des Sternes Hoffnung geben. (Elisa Funke)
Die Tochter einer Mitstreiterin ist Namensgeberin des Vereins. "Der Polarstern leuchtet, ist für immer da, ist weit weg, doch auch so nah, die Erinnerung an gemeinsames Leben, nun kann der Glanz des Sternes Hoffnung geben." Wer Daniela Wraske und ihren Verein unterstützen will, kann dies mit einer Spende oder auch vor Ort helfen. Das wäre auch Daniela Wraskes Wunsch, die vom evangelisch.de Aufmacher freudig überrascht, schreibt: "Tausend Dank für die wunderschöne Überraschung! Ich fühle mich so geehrt."
evangelisch.de dankt allen Einsender:innen
Unser Dank gilt allen Menschen, die über evangelisch.de einen Aufmacher verschenken wollten. Der Redaktion fiel die Wahl wirklich nicht leicht. Viele Einsendungen zeigen Menschen, die ehrenamtlich und unerschöpflich Gutes tun, Glauben verbreiten oder gegen Unrecht kämpfen. Unter den Top zehn waren unter anderem diese Organisationen: Weserbergländer Herzen helfen e.V., Tierauffangstation "von olle Ludwig Kletzke e.V, Begleitprogram für Geflüchtet Berlin-Spandau, das Mut-Mach Cafe in Grailsheim, die Hoffnungsorte Hamburg sowie die Landgrazien.