Gestartet waren die neun Gespanne mit 20 Pferden am 4. August vor dem Ulmer Münster. Sie zogen danach mit einer aus Militärschrott gefertigten Friedensglocke 511 Kilometer durch Baden-Württemberg und Bayern, wie Rainer Marschel als Sprecher des Vereins "Friedensglocken" am Donnerstagabend in Nersingen erläuterte.
Die Tagesstrecken der Gespanne, die von Kaltblütern, also kräftigen Arbeitspferden, und Haflingern gezogen wurden, hätten 25 Kilometer betragen, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Friedbert Enders. Bei den 18 Stationen des Trecks von Ulm bis Nesselwang im Allgäu überreichten die Friedensboten kleine Nachbildungen der Friedensglocke und suchten bei Kulturveranstaltungen das Gespräch mit den jeweiligen Einwohnern. Mensch und Tier habe vor allem die große Hitze zu schaffen gemacht, weshalb der Treck oft in den frühen Morgenstunden aufgebrochen sei, sagte Gespannführer Heinz Bley.
Der süddeutsche Friedenstreck diente als Vorbereitung auf die Pferdereise 2025 nach Jerusalem in Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Der Treck startet den Planungen zufolge am 8. Mai 2025 am Brandenburger Tor in Berlin und will nach 240 Tagen das 4.800 Kilometer entfernte Jerusalem erreichen. In Jerusalem soll die Friedensglocke vor einem Militärmuseum aufgestellt werden. Jerusalem sei als Ziel der Friedensinitiative ausgewählt worden, weil es der "Schmelztiegel" aller Religionen sei.
Die Kosten für den Friedenstreck nach Jerusalem belaufen sich den Organisatoren zufolge auf rund zwei Millionen Euro. Davon sollen 1,2 Millionen Euro durch die Patenschaft für einzelne Kilometer eingeworben werden.