Besonders prekär ist demnach die Lage bei den ambulanten Pflegediensten: 89 Prozent mussten im vergangenen halben Jahr Neukunden ablehnen. 29 Prozent konnten die Leistungen bei ihren angestammten Pflegebedürftigen nicht aufstocken, obwohl diese darauf angewiesen sind.
In der stationären Pflege können fast drei Viertel der Heime und Einrichtungen nicht all jene Leistungen erbringen, für die sie eigentlich ausgelegt sind. Das betrifft vorrangig die Belegung freier Betten. Hauptursache sind hohe Krankenstände beim Personal und bei zwei Dritteln der befragten Einrichtungen, dass sie offene Stellen nicht besetzen können.
Die Zahlen zeigten, dass sich Deutschland "bereits mitten in einer akuten Pflegekrise" befinde, erklärte Diakonie-Sozialvorständin Maria Loheide. Trotz steigender Nachfrage reduziere sich das Versorgungsangebot, gleichzeitig nähmen Insolvenzen zu. Nötig sei ein radikales Umdenken in der Politik, die Pflege brauche dringend eine gesicherte Finanzierung, forderte Loheide.
Der DEVAP befragte in den erste drei Aprilwochen dieses Jahres insgesamt 655 Pflegeeinrichtungen und -dienste der Diakonie, davon 64 Prozent aus der stationären Langzeitpflege, 30 Prozent aus der ambulanten Pflege, 4 Prozent aus der Tagespflege sowie jeweils 1 Prozent Pflegeschulen und Hospize. Die Teilnehmenden kamen vorwiegend aus Nordrhein-Westfalen (30 Prozent), Niedersachsen (24 Prozent) und Hamburg (8 Prozent).
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