Wie die Diakonie am Sonntag in Berlin mitteilte, mangelt es zugleich an Wertschätzung für diese Arbeit. Sie dürfe in der Folge nicht zu Altersarmut führen. Fast zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland würden von Angehörigen zuhause gepflegt, überwiegend von Frauen, sagte Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: Viele Frauen reduzierten dafür ihren Job oder gäben ihn zeitweise ganz auf. Sie verzichteten nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf einen Teil ihrer künftigen Rente. "Dadurch gefährden sie ihre eigene soziale Absicherung."
Pflegezeiten müssten daher stärker für die Rentenansprüche berücksichtigt werden, fordert die Diakonie, auch dann, wenn Menschen ihre Arbeitszeit nur wenig reduzieren. Außerdem müsse die berufliche Freistellung zur Pflege Angehöriger unbedingt erleichtert werden. Dazu plädiert die Diakonie für eine Lohnersatzleistung für bis zu drei Jahre - ähnlich dem Elterngeld. Menschen, die Pflege und Fürsorge für andere übernähmen, leisteten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft.
Der "Equal Care Day" ist eine Initiative, die Menschen, Organisationen und Institutionen international dazu aufruft, einen Aktionstag zu organisieren um auf eine unfaire Verteilung von Fürsorge-Arbeit aufmerksam zu machen. Die Initiative fordert eine faire Bezahlung der professionellen Pflegearbeit und eine gerechtere Verteilung der privaten Care-Arbeit. Der Tag wurde 2016 ins Leben gerufen.