Es geht um die Nachfolge für den amtierenden Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Ende Oktober in den Ruhestand tritt. Eigentlich sollte am 29. März bekannt gegeben werden, ob noch während der laufenden Synodentagung ein weiterer Anlauf zur Bischofswahl unternommen wird - oder ein gänzlich neuer Wahlvorschlag erarbeitet und eine zusätzliche Wahlsynode im Herbst einberufen werden soll.
Doch die Synode tagte knapp 45 Minuten in nicht öffentlicher Sitzung und ging danach kommentarlos zur regulären Tagungsordnung im Plenum über. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes konnten sich die Kirchenparlamentarier bisher nicht auf eine der beiden Optionen einigen. Die Synodalen wollen am Abend zunächst in den drei Arbeitskreisen und anschließend nochmals im Plenum über das weitere Vorgehen beraten.
Die Wahl eines neuen Landesbischofs oder einer neuen Landesbischöfin war im ersten Anlauf am 27.3. nach den laut Bischofswahlgesetz maximal möglichen sechs Wahlgängen ohne Ergebnis beendet worden. Seither diskutieren die Synodalen über das weitere Vorgehen.
In den letzten beiden Wahlgängen standen noch Münchens Regionalbischof Christian Kopp (58) und die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) zur Wahl. Beide erreichten die nötigen 55 Stimmen der 108 wahlberechtigten Kirchenparlamentarier für eine absolute Mehrheit nicht. Der 62-jährige Bedford-Strohm hatte der Landeskirche zwölf Jahre lang vorgestanden. Seit vergangenem Jahr ist der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland auch Moderator des Zentralausschusses des Weltkirchenrats.