Das diesjährige Motto der Woche der Brüderlichkeit "Öffnet Tore der Gerechtigkeit. Macht - Freiheit - Verantwortung" sei gerade in diesen Zeiten besonders wichtig, sagte der evangelische Landesbischof Bedford-Strohm laut Redemanuskript.
"Man kann nur dankbar dafür sein, dass dieses Motto nicht nur das schmerzlich bewusst macht, was dem ins Gesicht schlägt, sondern auf das ein helles Licht wirft, was Menschen tun, um es zeichenhaft sichtbar zu machen", sagte Bedford-Strohm weiter.
Zentral im Kampf für Gerechtigkeit, Freiheit und Verantwortung sei die Hoffnung. Nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Iran und in vielen Ländern der Welt würden Menschen teils unter höchstem persönlichen Risiko dafür eintreten, dass die Freiheit sich entfalten kann. "Was sie treibt, ist die Hoffnung."
Gegen Homophobie, Hass und Schwarz-Weiß-Denken
Das Motto der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit feiere auch die vielen Menschen, die in demokratischen Staaten eintreten für Freiheitsrechte, Pluralität, Klimagerechtigkeit und Geflüchtete oder gegen Antisemitismus, Rassismus, Homophobie, Hass und Schwarz-Weiß-Denken.
Das Motto mit seinem Bezug zu Psalm 118 erinnere aber auch daran, dass die biblische Tradition kräftige Unterstützung bieten könne. Es sei diese Tradition, die jüdische und christliche Menschen bis heute trägt, inspiriert, tröstet und orientiert, sagte der Landesbischof.
In seinem Festvortrag erinnerte Bedford-Strohm auch an Menschen, "die sie sich auf ganz besondere Weise dafür engagiert haben, dass Tore der Gerechtigkeit geöffnet werden", wie Pastor Martin Luther King jr., Rabbiner Abraham Joshua Heschel, die Geschwister Scholl und Pfarrer Karl Alt. Sie seien Menschen, "deren Vorbild bis heute leuchtet und inspiriert".
Zum Abschluss mahnte er, dass das Motto auch eine Selbstverpflichtung sei: "Wir werden dafür eintreten, dass Macht immer nur ausgeübt wird, wenn sie auch auf die Verantwortung verpflichtet wird. Wenn sie der Freiheit dient und die Schwachen schützt."