Nach einer Amokdrohung an der evangelischen Gesamtschule in Gelsenkirchen hat die Polizei in einem Großeinsatz die Schule geräumt. Die Beamten hätten nach Erhalt der Amok-Androhung sofort reagiert, erklärte die Polizei am Mittwoch. Für die westfälische Kirche als Trägerin der Schule äußerte sich die westfälische Präses Annette Kurschus bestürzt über die Drohung und sagte allen Betroffenen Unterstützung sowie seelsorgerliche Begleitung zu.
Ein bislang Unbekannter habe die Tat per E-Mail angekündigt, erklärte die Polizei Münster am Mittwoch. Da zum Zeitpunkt des Erhalts der Information die Möglichkeit einer Tat nicht auszuschließen gewesen sei, habe die Polizei mit starken Kräften das Gebäude gesichert und die im Stadtteil Bismarck gelegene Schule geräumt. Auch Kräfte von Spezialeinheiten waren demnach im Einsatz. Verletzt wurde niemand, wie die Sprecherin sagte. Der Einsatz dauerte nach Angaben der Sprecherin am Nachmittag noch an.
Die westfälische Präses Annette Kurschus äußerte sich erschüttert "über diese Androhung von Gewalt gegen Leib und Leben von Menschen, Lehrenden wie Kindern, und über den Hass, der darin offenkundig zum Ausdruck" komme. "Und wir beten für alle Beteiligten, dass sie die Kraft finden, den Schock und die Angst zu überwinden und zu einem geregelten, vertrauensvollen Miteinander zurückkehren zu können", sagte Kurschus.
Die Landeskirche sagte allen Beteiligten, Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrenden und Schulleitung Unterstützung und seelsorgerliche Begleitung zu. Notfallseelsorger der evangelischen Kirche und Psychologen würden sich der Menschen in der Gesamtschule annehmen und ihnen für Rat und Hilfe zur Verfügung stehen, sagte der zuständige Schuldezernent im Landeskirchenamt, Rainer Timmer.
Präses Kurschus dankte den Vertreterinnen und Vertretern von Schulleitung und Lehrerschaft sowie anderen Beteiligten für ihren Einsatz. Sie hoffe auf eine baldige Klärung und Entspannung der Situation, sagte die leitende Geistliche. Sie wünschte allen Beteiligten Kraft und Gottes Geleit.