Der im Schuljahr 2018/19 an Grundschulen und Schulen im Bereich der Sekundarstufe I eingeführte konfessionell-kooperative Religionsunterricht (kokoRU) wird sowohl von den Lehrkräften und Schulleitungen als auch Schülern und Eltern überwiegend positiv bewertet. Da ergab eine am Montag in Düsseldorf vorgestellte Evaluation der Universität Siegen. Auch die Landesregierung und die beiden großen Kirchen sehen darin ein Zukunftsmodell.
Als "gelebte Ökumene" bezeichnete Schulministerin Dorothee Feller (CDU) den gemeinsamen Religionsunterricht. "Ich bin überzeugt, dass der kokuRU einen entscheidenden Beitrag dazu leisten kann, den bekenntnisorientierten Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen zu sichern." Die Kirchen sehen sich durch die Ergebnisse der Evaluation in ihrem Ansatz bestärkt. Es gebe eine "hohe Akzeptanz" für kokuRU, erklärten Oberkirchenrat Rüdiger Schuch vom Evangelischen Büro NRW und Antonius Hamers vom Katholischen Büro NRW. Der dialogisch-kooperative Ansatz des Unterrichts habe sich "an den Schulen bewährt".
Bislang wird der gemeinsame Religionsunterricht in NRW im Bereich der evangelischen Landeskirchen in Rheinland, Westfalen und Lippe angeboten. Auf katholischer Seite beteiligen sich die Bistümer Aachen, Essen, Münster und Paderborn an dem Unterricht. Ab dem Schuljahr 2023/24 nimmt nun auch das Erzbistum Köln an dem Unterricht teil.
Im Schuljahr 2021/22 beteiligten sich den Angaben zufolge 275 Grundschulen und 261 weiterführende Schulen an dem Modellvorhaben. Das waren knapp zehn Prozent der Grund- beziehungsweise etwa zwölf Prozent der weiterführenden Schulen. Über 108.500 Schülerinnen und Schüler besuchten im vergangenen Schuljahr den konfessionell-kooperativen Religionsunterricht.