Ziel sei es gewesen, "in einer hörbereiten Atmosphäre" über die Proteste der Klimaaktivisten zu sprechen, schrieb Bedford-Strohm am späten Dienstagabend auf seiner Facebook-Seite. Ebenfalls ein Thema sei "die Dringlichkeit der Bekämpfung der Klimaerwärmung" gewesen, weswegen die Aktivisten zu den teils drastischen Protesten greifen.
Bedford-Strohm erläuterte, es sei ihm darum gegangen, dass sich die Beteiligten jeweils in die andere Seite hineinversetzen, ohne den notwendigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Dies sei auch "in hohem Maße gelungen". Er habe selten ein Gespräch mit so unterschiedlichen Rollen und Positionen erlebt, wo man sich so lange gegenseitig einfach zugehört habe. Zuletzt hatten einige Politiker aus den Unionsparteien harsche Kritik an den Aktivisten geäußert und diese auch in die Nähe von Terroristen gerückt.
Ein noch entschiedeneres Handeln der Politik beim Klimaschutz würde helfen, "die politische Energie, die jetzt in die Protestformen fließt", mehr in die nötigen Transformationen fließen zu lassen, schrieb Bedford-Strohm. Die Weihnachtstage sollten deshalb als Zeit der Besinnung, des Nachdenkens, des Kraftschöpfens genutzt werden. Er wünsche sich bei den Protesten eine Art "Weihnachtspause". So könnten die Aktivistinnen und Aktivisten Kraft schöpfen, Polizeibeamte müssten keinen zusätzlichen Feiertagsdienst leisten, und die Politik könnte sich auf ein entschiedeneres Handeln besinnen.
In den vergangenen Tagen hatten die Klimaaktivisten ihre Protestaktionen wieder deutlich verstärkt. Am Montag und Dienstag behinderten sie in und um München mehrfach den Verkehr auf den Straßen, indem sie auf Autobahn-Schilderbrücken geklettert waren oder sich beispielsweise am Stachus auf die Fahrbahnen geklebt hatten.