Es sei wichtig, "auf Gott zu hören und immer wieder danach zu fragen, was unsere Aufgaben in dieser Welt sind und wie wir für andere und diese Welt da sein können", sagte Jung beim Gottesdienst. Kirche müsse sich dafür einsetzen, "dass Menschen weiter auf dieser Erde leben können - friedlich und gerecht". Als Beispiele nannte er das Eintreten für den Frieden und gegen die Erderwärmung.
Bei dem Festgottesdienst sprachen auch die Präses der Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, die Bischöfin der kurhessischen Schwesterkirche, Beate Hofmann, sowie der katholische Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Unter den rund 500 Festgästen waren auch die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Baden, Heike Springhart, die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden. Die Regierungschefs der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen, Malu Dreyer (SPD) und Boris Rhein (CDU), übermittelten Grußbotschaften.
Die EKHN war am 30. September 1947 in der Friedberger Burgkirche gegründet worden. Dort trafen sich Delegierte der drei Landeskirchen Nassau, Hessen-Darmstadt und Frankfurt und bestätigten die umstrittene Vereinigung der drei Kirchen, die schon 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten erfolgt war. Einen Tag später wurde der U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, Pfarrer Martin Niemöller, zum ersten Kirchenpräsidenten gewählt.
Die EKHN erstreckt sich über mehr als 13.300 Quadratkilometer in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Sie reicht von Bromskirchen am Rande des Rothaargebirges bis nach Neckarsteinach im Süden, von Lahnstein am Rhein bis nach Fraurombach im östlichen Vogelsberg.