Paar lässt sich von Pfarrer trauen
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Der Kirchengemeinderat der Norddörfer Kirchengemeinde Wenningstedt-Braderup und Kampen hat nun einen Beschluss in Sachen der umstrittenen Hochzeitsfrage gefasst.
Nachspiel von Lindner-Trauung
Sylter Gemeinden bei Hochzeitsfrage gespalten
Auf der Nordseeinsel Sylt sind Gemeinden bei der Frage nach der Kirchenmitgliedschaft von Hochzeitspaaren gespalten. Der Kirchengemeinderat der Norddörfer Kirchengemeinde (Wenningstedt-Braderup und Kampen) hat nun einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Der Kirchengemeinderat der Norddörfer Kirchengemeinde (Wenningstedt-Braderup und Kampen) hat entschieden, dass eine kirchliche Trauung in ihrer Gemeinde "weiterhin nur möglich ist, wenn wenigstens einer der beiden Mitglied der Kirche ist". Der Gemeinderat beruft sich dabei auf einen Beschluss der Synode der evangelischen Nordkirche vom November 2020.

Dagegen hatte die Kirchengemeinde St. Severin in Keitum (Sylt) in einem vorherigen Brief betont, dass in ihrer Gemeinde in Ausnahmefällen auch Paare getraut werden, die nicht in der Kirche sind. 2020 waren in der Gemeinde demnach 0,8 Prozent der getrauten Paare konfessionslos. Voraussetzung für die Ausnahme von der Regel sei mindestens ein Gespräch. Die Gemeinde wolle damit auch "neue Wege" gehen, um konfessionslose Menschen "an den Wendepunkten ihres Lebens zu begleiten", so der Gemeinderat St. Severin.

Hintergrund der Debatte um die Kirchenmitgliedschaft bei kirchlichen Trauungen ist die Hochzeit des FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner und der Journalistin Franca Lehfeldt. Die beiden hatten sich am 9. Juli in der evangelischen Kirche St. Severin in Keitum auf Sylt trauen lassen, obwohl sie keine Kirchenmitglieder sind. Daran entzündete sich bundesweit Kritik, etwa von der Theologin Margot Käßmann.