Trailer zum DEKT
© DEKT/Kay Michalak/ screenshot DEKT
Von einer großen Motivation spricht der landeskirchliche Beauftragte für Nürnberg, Philipp Sommerlath, für den Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT.) 2023 in Nürnberg. Auch der Trailer (screenshot - https://www.kirchentag.de/) macht neugierig.
In einem Jahr Beginn in Nürnberg
Mit viel Motivation in Richtung Kirchentag
Noch genau ein Jahr bis zum Start des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT) in Nürnberg: Die Verantwortlichen für das kirchliche Großereignis sind "in freudiger Aufgeregtheit", wie der bayerische landeskirchliche Beauftragte für Nürnberg, Philipp Sommerlath, am Dienstag sagte.

Das DEKT-Datensystem sage den Mitarbeiter:innen jeden Tag beim Einloggen, wie viele Tage es noch bis zur Eröffnung am 7. Juni 2023 sind. Die Macher:innen sind optimistisch, dass zum Groß-Event der typische evangelische Kirchentagsbesucher genauso kommt wie der neugierige nicht-christliche Gast.

Dass die Besucherzahlen beim Katholikentag in Stuttgart jüngst viel niedriger waren als beim Katholikentag 2018, macht Sommerlath keine Sorgen für das evangelische Event. Der evangelische Kirchentag und der Katholikentag hätten völlig andere Herangehensweisen, erklärte er. "Wir denken in anderen Zahlen." Zum Katholikentag in Stuttgart waren 27.000 Teilnehmer gekommen, 2018 in Münster waren es noch rund 80.000 Teilnehmer gewesen. Beim letzten Protestantentreffen vor der Corona-Pandemie in Dortmund waren 2019 rund 121.000 Besucher:innen dabei.

Für den evangelischen Kirchentag in Nürnberg 2023 setzt Sommerlath auf die evangelische Identifikation mit dem Kirchentag. "Es ist in der bayerischen Landeskirche, in den Kirchengemeinden, eine große Motivation da, aber auch katholische Gemeinden oder nichtkirchliche Gruppen wollen dabei sein", sagte er. Umweltorganisationen oder die Nürnberger Subkulturszene hätten schon Interesse gezeigt, zwischen dem 7. und 11. Juni mitzumachen.

"Es geht nun das los, was die DNA des Kirchentags ist: die Beteiligung der Basis", erklärte Sommerlath. Seit 20. April können sich mitwirkende Gruppen für das Programm des Kirchentags bewerben, "und die ersten Bewerbungen kommen jetzt rein". Gesucht sind Sänger- und Bläserchöre, Gemeindeprojekte, Beteiligte am Abend der Begegnung, Gruppen, die in Kirchen oder auf Open Air-Bühnen singen, tanzen oder spielen, oder nicht gewerbliche Initiativen und Organisationen, die Stände auf dem Markt der Möglichkeiten aufbauen.

Ein leichtes Zwicken im Bauch habe er noch, wenn er an den Helferbereich für den Kirchentag denke, sagte Sommerlath. "Das ist noch eine Wundertüte." Ab Herbst werde man sich intensiv der Helfersuche widmen und dabei auch über die kirchlichen Grenzen schauen und Sportvereine oder Moscheen um die Ecke in den Quartierteams einbinden.

OB König betritt beim Kirchentag Neuland

Auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg 2023 ist auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) besonders gespannt. "Das ist ein Großevent, in dem es auch um inhaltliche Themen geht, zu dem ein Staraufgebot an prominenten Gästen aus Politik und Gesellschaft kommt", sagte er. Er habe zwar kein Maßband, an dem er die Tage bis zum Kirchentag abschneide, "aber ich freue mich sehr".  "Das ist für mich Neuland und ich freue mich darauf." 

Auch bei Nürnbergs OB König gibt es keine Bedenken, dass zunehmende Kirchenmüdigkeit in der Gesellschaft einen Kirchentagsbesuch weniger attraktiv macht. "Wir werden das auf uns zukommen lassen, es sind ja alle eingeladen, egal welchen Glaubens". König setzt zusätzlich darauf, dass die Stadt Nürnberg selbst mit ihrer "Strahlkraft" Gäste anzieht. Er möchte 2023 Nürnberg als "Stadt des Friedens und der Menschenrechte" beim Kirchentag präsentieren. "Wir bauen Brücken und verbinden", davon zeuge, dass in der Stadt 49 Prozent der Bewohner:innen eine Zuwanderungsgeschichte hätten. 

Optimistisch ist König auch, dass Corona die Großveranstaltung nicht verdirbt. Die Nürnberger Messe habe "die besten Messehallen der Welt" mit modernster Luftfilterung, findet er, und viele Programmpunkte fände ja im Freien statt. Bei der Vorbereitung des Kirchentags sei die Stadt als Austragungsort "mit Leib und Seele" dabei, versichert König. Alle städtischen Ämter arbeiteten zusammen, seine Mitarbeitenden sollten "Möglichmacher" des Kirchentags sein.

Derzeit seien die Stadt und die Veranstalter dabei, den Ort für den Abschlussgottesdienst am 11. Juni 2023 festzumachen, erklärt König. Der konkrete Platz sei noch ein Geheimnis. Allerdings deutet der Oberbürgermeister an, dass der Gottesdienst in Nürnbergs Zentrum stattfindet. Er fügt nämlich an: "Wir haben schöne Plätze in der Innenstadt und an jedem steht eine Kirche."