Kritische Installation mit Moses-Figur und Gesetztestafel mit 11. Gebot "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"auf dem Katholikentag in Erfurt.
epd-bild/Paul-Philipp Braun
Kritik an der Finanzierung von Kirchentagen von der öffentlichen Hand hat es schon früher gegeben, wie z.B. zum Katholikentag in Erfurt 2024.
Kein alternativer Kirchentag
Einigung im Streit um Kirchentagsverein
Der Streit um den von Religionskritikern gegründeten alternativen Verein für den Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf steht vor einer gütlichen Einigung.

"Wir haben nach Abwägung aller Optionen beschlossen, der Löschung unseres Vereins nicht zu widersprechen", sagt der Vorsitzende der satirischen "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland" sowie Vorstandsmitglied des "40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.", Mario Ickert. Der Verein erfüllt damit einen Antrag, der vom Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages eingereicht wurde. Zudem vermeiden sie eine weitere juristische Auseinandersetzung.

Die nicht ganz ernst gemeinte Gründung des Vereins durch die Religionskritiker hatte in den vergangenen Tagen für Irritationen gesorgt. Der Trägerverein des Kirchentages in Fulda hatte die Löschung des Vereinsnamens gefordert. Den Namen "40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V." hatten sich die Religionskritiker im Oktober 2024 durch eine Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts in Fulda gesichert. Durch die Beilegung des Namensstreites könne die "Kirche nun Subventionen in Höhe von 13 Millionen Euro abrufen", betont Ickert.

Mit ihrer medienwirksamen Aktion wollten die Religionskritiker darauf aufmerksam machen, dass der Kirchentag auch von der öffentlichen Hand finanziert wird, obwohl in der NRW-Landeshauptstadt lediglich 13 Prozent Protestanten leben. Als "subversiven Streich zur Verdeutlichung des engen Verhältnisses von Staat und Kirche" bewertet Mitstreiterin Ricarda Hinz das Vorgehen der Religionskritiker. Sie hatte 2023 als Vorsitzende des "Düsseldorfer Aufklärungsdienstes" ein Bürgerbegehren gegen die öffentliche Finanzierung des evangelischen Kirchentages angestrengt.

Die Religionskritiker hatten am Donnerstag in Düsseldorf unter dem Motto "Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache" ein Alternativprogramm für den Kirchentag vorgestellt und gefordert, dass der Kirchentag ein Programm präsentiert, das auch Menschen anspricht, die nicht gläubig seien. Die Stadt Düsseldorf machte deutlich, dass die von ihr in Aussicht gestellten Zuwendungen in Höhe von 5,8 Millionen Euro nicht von dem alternativen Trägerverein abgerufen werden könnten.