Friedensappell
Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein
Prominente fordern die Kirchen dazu auf, ihren Einsatz für einen weltweiten gerechten Frieden zu verstärken.

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, heißt es in einem am Montag von der evangelischen Friedensarbeit in Bonn verbreiteten Aufruf mit Blick auf die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im September 2022 in Karlsruhe. Zu den Erstunterzeichnenden gehören den Angaben zufolge die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, der Liedermacher Konstantin Wecker und der langjährige Generalsekretär des Weltkirchenrates, Konrad Raiser.

Die zur Vollversammlung des Weltkirchenrates einladenden Kirchen sollen in Kirche, Staat und Gesellschaft ihr Bekenntnis zu einem gerechten Frieden bekräftigen, heißt es in dem von der Friedensorganisation „Ohne Rüstung Leben“ initiierten Aufruf, der von zahlreichen weiteren Organisationen und christlichen Institutionen unterstützt wird. Unterzeichnet wurde der Friedensappell an die deutsche und europäische Ökumene auch von der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF).

Zur etwa alle sieben Jahren stattfindenden Vollversammlung des Weltkirchenrates eingeladen haben neben der EKD die Evangelische Landeskirche in Baden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zusammen mit Kirchen in Frankreich und der Schweiz. Die bislang letzte ÖRK-Vollversammlung in Europa war die im schwedischen Uppsala im Jahr 1968. Zu dem internationalen Treffen werden Delegierte aus den rund 350 ÖRK-Mitgliedskirchen erwartet. Sie vertreten mehr als 500 Millionen Christen aus mehr als 110 Ländern. Die katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied, arbeitet mit dem Weltkirchenrat aber zusammen.

Ziel des Appells sei es, dass die Kirchen der ÖRK-Vollversammlung ihre Positionen zu einem gerechten Frieden, zu Atomwaffen, Rüstungsexporten und Militärbudgets klarstellen, in die öffentliche Diskussion einbringen und deutliche Forderungen an die Politik richten. Christen sollen eintreten für einen umgehenden Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag, für einen Stopp der Exporte von Rüstungsgütern, insbesondere Kleinwaffen, sowie für eine Umwidmung der milliardenschweren Rüstungsausgaben zugunsten eines sozialen, friedensfördernden und klimagerechten Umbaus der Gesellschaft.