Der 3. Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16. Mai wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Aufgrund der Corona-Pandemie findet er digital und dezentral statt. Es werde "ein besonderes Event in einer außergewöhnlichen Zeit", heißt es in der Mitteilung der Veranstalter. Dazu gebe es eine weitgehend neue Programmstruktur mit zentralem Live-Stream, ein Kirchentags-Studio, ein sogenanntes Vertiefungsprogramm und einen digitalen Begegnungsort.
Vorgestellt wurde das Programm von den Präsidenten des 3. Ökumenischen Kirchentages (ÖKT), Bettina Limperg und Präsident Thomas Sternberg, sowie von Generalsekretärin Julia Helmke vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und Generalsekretär Marc Frings vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Starke Zeichen setzen
Es sei eine "ganz große Freude", dass der Kirchentag nicht abgesagt werden musste, betonte die evangelische ÖKT-Präsidentin Bettina Limperg. "Wir waren kurz davor, das kann ich Ihnen versichern, wir waren x-mal kurz davor." Jetzt gebe es zwar einen Kirchentag der Reduktion. "Trotzdem werden wir starke Zeichen setzen", ergänzte der katholische Kirchentags-Präsident Thomas Sternberg, der auch Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist. Man wolle Partei nehmen etwa für Kinder aus bildungsfernen Familien oder für Menschen, die aus Kapitalmangel in der Pandemie ihre kleinen Betriebe nicht mehr halten können.
"Dass der 3. ÖKT als digitale Großveranstaltung stattfindet, wird von Tag zu Tag ein größeres Geschenk", so Limperg. "Gerade jetzt bietet der ÖKT eine lang vermisste Möglichkeit für Diskurs, Orientierung, Halt und, ja auch, Trost." Sternberg sagte: "Gerade in Zeiten der globalen Seuche ist der ÖKT wichtig: wir wollen gemeinsam Stimme sein für diejenigen, die bei uns und weltweit durch die Pandemie noch weiter an den Rand gedrängt werden, die auf der Strecke bleiben, die zur Zeit Einsamkeit und Angst erleben."
Viel Prominenz am Start
"So vieles ist gerade durcheinandergeraten", sagte Helmke: "Auch der 3. ÖKT hat sich mehrmals transformiert. Deshalb ist er mehr denn je ein Experimentierlabor und lädt ein, die eigene Komfortzone zu verlassen. Kirchentage lebten davon, Kirche und Gesellschaft infrage zu stellen und weiterzuentwickeln.
Als Beispiele für prominent besetzte Veranstaltungen nannten die Veranstalter die erwarteten Beiträge von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Dialogformate mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. An anderen Gesprächsrunden wollten die Bundesminister Jens Spahn (CDU) und Heiko Maas (SPD), die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Katrin Göring-Eckardt, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Joseph Schuster und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor teilnehmen. Dazu kommen Bibelarbeiten mit Prominenten wie Eckart von Hirschhausen, Margot Käßmann oder dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.
Gemeinde-Gottesdienste am Samstag
Neben seinen digitalen Angeboten soll der Ökumenische Kirchentag auch in den klassischen Medien zu verfolgen sein. Der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt um 10 Uhr werde live im Ersten übertragen, der Schlussgottesdienst am 16. Mai um 10 Uhr live im ZDF. Ebenfalls live im ZDF soll es am 15. Mai um 11 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Abschied in Würde - Verantwortung und Schutz am Lebensende" geben.
Man gehe davon aus, dass die am Samstagabend geplanten Gemeinde-Gottesdienste unter den Hygieneauflagen möglich sein werden, hieß es weiter. Das müsse allerdings individuell je nach "pandemischer Situation" entschieden werden, sagte die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Julia Helmke. Bei den Gottesdiensten mit Abendmahl oder Eucharistie am letzten Abend des Kirchentags sollen Christinnen und Christen gleich welcher Konfession laut Veranstaltern an allen Mahlfeiern teilnehmen können, wenn sie dies mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
Das Programm des 3. Ökumenischen Kirchentages digital und dezentral ist im Internet unter oekt.de/programm und ebenfalls in der kostenlosen ÖKT-App für iOS und Android verfügbar. Pfarreien und Gemeinden, Vereine, Verbände und andere Institutionen sind eingeladen, den ÖKT am jeweiligen Heimatort mit eigenen Angeboten zu feiern. Der 3. Ökumenische Kirchentag wird anders - konzentrierter, dezentraler, und digitaler. Vom 13.-16. Mai 2021 werden rund 100 digitale Veranstaltungen aus Frankfurt gesendet.