Geplant ist eine bundesweite Wanderausstellung mit Bildern, Texten und interaktiven Elementen, wie die lippische Kirche am Donnerstag in Detmold mitteilte. In zehn sogenannten Toleranz-Tunneln solle am Beispiel von Holocaust und anderen Völkermorden verdeutlicht werden, wie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und hasserfüllte Sprache zu Diskriminierung und Gewalt gegen Minderheiten führen kann.
Das Projekt ist demnach in der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold angesiedelt. Der Gemeindevorsitzende und emeritierte Musikprofessor Matitjahu Kellig hatte auf einer Konzertreise in Mexiko einen solchen mobilen "Tunnel der Erinnerung und der Toleranz" kennengelernt. Daraus entstand die Idee, angesichts zunehmender rechter Gewalt das Konzept für Deutschland zu übernehmen, wie es hieß.
Passender Zeitpunkt für das Projekt
Der lippische Landessuperintendent Dietmar Arends begrüßte das Vorhaben ausdrücklich. "Es passt angesichts sich verstärkender rassistischer, fremdenfeindlicher und antisemitischer Tendenzen in unserer Gesellschaft - leider, muss man sagen - in diese Zeit", erklärte der Theologe.
Matitjahu Kellig, der sich vor zwei Jahren erfolgreich rechtlich gegen Beleidigungen und Verunglimpfung durch Mitglieder der Partei "Die Rechte" zur Wehr gesetzt hatte, hat mit zwei weiteren Gemeindemitgliedern kürzlich den Trägerverein "Toleranz-Tunnel e.V." gegründet. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen.