Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
© epd-bild/Rolf Zoellner
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen Berlins.
Bischof Christian Stäblein: Gedächtniskirche ist ein "echtes Stadtgedächtnis"
Der Berliner evangelische Bischof Christian Stäblein hat die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche als "echtes Stadtgedächtnis" gewürdigt. Die vor 125 Jahren eingeweihte Kirche sei ein Wahrzeichen Berlins im besten Sinne des Wortes, sagte Stäblein am Samstag im RBB-Rundfunk.

Die Kirche trage das Gedächtnis schon im Namen. "Ursprünglich war mit ihr ein Erinnern von Wilhelm Zwo an Wilhelm Eins gedacht. Heute aber meint, wer einfach von Gedächtniskirche spricht, ein ganz anderes, ein echtes Stadtgedächtnis", sagte der Bischof.

Die Kirchengemeinde hat seit Dienstag mit einer Festwoche den 125. Geburtstag der Kirche gefeiert. Den Abschluss bildet am Sonntag ein Festgottesdienst mit Berlins Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde 1. September 1895 eingeweiht und im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Am 17. Dezember 1961 wurde der achteckige Neubau des Architekten Egon Eiermann eröffnet.

 

Zerstörung und Aufbruch, kaum ein Ort verkörpere das so intensiv wie diese Kirche am alten Hotspot des Westens der Stadt, sagte Stäblein. Sie erzähle die Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.

Der alte Turm zeige die Wunden des Krieges, stehe als Mahnmal und Erinnerungszeichen für Schrecken und Zerstörung. Die neue Kirche, Kapelle und Turm, nach dem Krieg erbaut, stünden für Modernität und Aufbruch, sagte der Bischof. Vor vier Jahren sei direkt vor den Türen der Kirche mit dem Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz eine weitere tiefe Wunde dazu gekommen. Ein goldener Riss im Boden über den Platz bis an die Kirche heran erinnere daran.