"Der Tag, an dem beinahe alle Gleiches tun, mit gleichem Recht und mit der gleichen Macht, mit ihrer Stimme. Das ist Demokratie", sagte der Bischof am Sonntag in einem RBB-Radiogottesdienst aus der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Stäblein sagte weiter: "Wahltag bedeutet: Alle eins im Abstimmen an der Urne für das gemeinsame Gestalten unserer Gesellschaft." Vor der Wahlurne seien alle gleich: "Am Wahltag ist alles auf null. Die große Inklusion in großer Gleichheit - sie ist das Fundament unserer Gesellschaft." Dabei gehe es aber nicht um "eine große Gleichmacherei".
"Management der Verschiedenen"
Das geistliche Oberhaupt von 890.000 Protestantinnen und Protestanten in Berlin, Brandenburg und Ostsachsen nannte die Demokratie "klügstes und schönstes Management der Verschiedenen". Sie bedeute Reichtum der Vielfalt und bedeutet gerade nicht ein falsches Erzwingen von Uniformität. "Allerdings, das ist ja klar, kann man sinnvoll nur die wählen, die diese Demokratie mit ihrer Vielfalt nicht abschaffen wolle", betonte Stäblein.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte indes alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich an den Wahlen zu beteiligen. "Lassen Sie uns gemeinsam abstimmen - für eine starke Demokratie und eine gute Zukunft", schrieb Steinmeier in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "Jede Stimme zählt - Ihre Stimme zählt. Daher bitte ich Sie: Gehen Sie heute zur Wahl!"