Wegen der Ansteckungsgefahr durch das Virus werde es keine Wahllokale geben, die Stimmzettel könnten per Post versandt oder in Wahlbriefkästen eingeworfen werden. In 401 Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz werden unter dem Motto "Mach mit. Mach Mut" für einen Zeitraum von sechs Jahren die Presbyterien, die Leitungsorgane, gewählt.
"Wir hoffen auch mit reiner Briefwahl auf eine hohe Beteiligung. Ich bin erleichtert, dass wir in unsicheren Zeiten diese Entscheidung getroffen haben und die juristischen Anpassungen zur Sicherheit zügig umsetzen konnten", sagte Oberkirchenrat Dieter Lutz, der für die Wahlorganisation verantwortlich ist. Die aktualisierten Wahlunterlagen gingen in den kommenden Tagen an die Wahlausschüsse in den Kirchengemeinden. Die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten läuft bereits seit einigen Monaten. Die Kirchenregierung in Speyer hatte im Mai beschlossen, am Wahltermin trotz der Pandemie festzuhalten. Zuvor wurde ein Antrag der Kirchenbezirke Bad Bergzabern und Landau auf eine Verschiebung der Wahlen abgelehnt.
Die Presbyterien entscheiden über alle Aufgaben und finanziellen Ausgaben der Kirchengemeinden. Sie setzen sich zusammen aus gewählten Ehrenamtlichen und den Hauptamtlichen, also den Pfarrerinnen oder Pfarrern. Wahlberechtigt sind Kirchenmitglieder ab 14 Jahren, wählbar sind sie ab 18 Jahren. Bei den Kirchenwahlen sind 450.000 Mitglieder im Bereich der Landeskirche zur Wahl von etwa 3.000 Sitzen in den Presbyterien aufgerufen. Aus deren Reihen werden Mitglieder in die 15 Bezirkssynoden der Kirchenbezirke und in die Landessynode gewählt. Die Wahllisten werden zum 4. Oktober geschlossen.