Der Verein bringt einen Null-Euro-Schein zum Jubiläumsjahr des Erscheinens der Barmer Theologischen Erklärung heraus. "Der Gedanke dahinter ist, Themen des christlichen Lebens in Deutschland denkwürdig aufzugreifen und ins Bewusstsein zu rücken", sagte der Vorsitzende des Vereins, Dieter Kohl, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der violette Schein ist ein sogenanntes Euro-Souvenir, das von der Europäischen Zentralbank herausgegeben wird.
Der Schein zeigt auf der Vorderseite die Pressemitteilung zur Bekenntnis-Synode in Wuppertal-Barmen, die in der "Barmer Zeitung" erschien, zusammen mit einem Kernsatz der Barmer Theologischen Erklärung: "Jesus Christus ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben." Auf der Rückseite sind europäische Kulturdenkmäler zu sehen, wie die Sagrada Familia in Barcelona, der Eiffelturm in Paris und das Kolosseum in Rom.
Gedruckt auf Banknoten-Papier
Der Geldschein weist die Merkmale einer herkömmlichen Euro-Banknote auf wie etwa ein Wasserzeichen. Er wird auch auf Banknoten-Papier gedruckt. Bezahlen kann man damit allerdings nicht. "Farbe, Größe und das rückseitige Motiv stehen fest", sagte Kohl. "Auf der Vorderseite dürfen eigentlich keine religiösen oder politischen Botschaften stehen, da haben wir mit dem Sonderdruck der Pressemitteilung eine gute Lösung gefunden."
Zwischen dem 29. und dem 31. Mai 1934 trafen sich 139 Delegierte aus fast allen evangelischen Landeskirchen in Deutschland in der Wuppertaler Gemeinde Barmen-Gemarke zur ersten Bekenntnis-Synode - unter ihnen der Berliner Pastor Martin Niemöller und der Bonner Theologe Karl Barth. Sie verabschiedeten eine Erklärung, die sich gegen den Einfluss Adolf Hitlers auf die Kirchen und die Irrlehren der "Deutschen Christen" richtete. Heute gilt die Barmer Erklärung in fast allen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als wegweisendes theologisches Dokument des 20. Jahrhunderts.
Der Verein gott.net hatte im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 bereits einen Null-Euro-Schein mit dem Konterfei des Reformators Martin Luther (1483-1546) drucken lassen. Der Dülmener Verein wurde im November 2002 gegründet und hat seitdem immer wieder mit Plakaten etwa entlang von Autobahnen für den christlichen Glauben geworben. Der Verein finanziert sich durch Spenden.