Am Aschermittwoch (6. März) startet mit der Passionszeit die Aktion "Klimafasten" unter dem biblischen Leitsatz "So viel du brauchst?". Beteiligt sind elf evangelische Landeskirchen und drei katholische Bistümer. Die Organisatoren rufen dazu auf, Fasten-Erfahrungen über Facebook und Twitter zu teilen mit den Hashtags #Klimafasten2019 oder #sovieldubrauchst.
Zur Teilnahme an der bundesweiten Aktion "Klimafasten" haben auch die beiden evangelischen Landeskirchen im Südwesten aufgerufen. Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh verwies am Dienstag in Karlsruhe darauf, dass für einen geringeren Kohlendioxidverbrauch jeder Mensch etwas tun könne, teilte die Evangelische Landeskirche in Baden mit. Die in Kürze beginnende Passionszeit ermögliche zu "entdecken, wo wir mit unserem Verhalten und unserem Konsum andere Menschen und das Leben auf dieser Erde schädigen".
Der Umweltbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Klaus-Peter Koch, sagte, das Klimafasten greife die alte Tradition der Fastenzeit auf, innezuhalten, die Lebensweise zu überdenken und auch Verzicht zu üben, und hinterfrage den Lebensstil. Aus Achtung vor Gottes Schöpfung müssten die Kirchen mehr für den Klimaschutz und für Klimagerechtigkeit tun. Bis zum Jahr 2050 wolle die württembergische Landeskirche zur klimaneutralen Kirche werden.
Eine Begrenzung auf ein "Genug" sei dringend geboten, sagten auch Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, und die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karin Kortmann, in ihrem gemeinsamen Grußwort zur Fastenbroschüre. Beide rufen zu einem achtsamen und genügsamen Lebensstil auf.
Mit dem Klimafasten ließen sich verschiedene Schritte für klimafreundliche Alternativen im eigenen Alltag ausprobieren, erläutert der Umweltpfarrer der westfälischen Kirche, Volker Rotthauwe. Es gehe um die konkrete Einübung einer Ethik des Genug. Das Klimafasten steht unter dem Motto "So viel du brauchst..." (2. Mose 16)
Die von der Evangelischen Kirche von Westfalen angestoßene Aktion geht bereits in die sechste Runde. In diesem Jahr beteiligen sich den Angaben nach neben der rheinischen und lippischen Kirche auch die Landeskirchen Bremen, Oldenburg, Hannover, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie Kurhessen-Waldeck, Baden und Württemberg am Klimafasten. Außerdem sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und die katholischen Bistümer Hildesheim, Berlin und Passau mit dabei.
Die Fastenbroschüre enthält Anregungen zum Innehalten und zu Themen wie "Energiehaushalt", "Achtsam kochen und essen", "Fairer Konsum", "Anders unterwegs sein" oder dem "Plastikfreien Leben".