Die Verfassung der EKM gelte heute als eine der modernsten in der Evangelischen Kirche in Deutschland und sei 2012 Vorbild für die Vereinigung mehrerer Kirchen zur Nordkirche gewesen, sagte die Präsidentin des Landeskirchenamtes, Brigitte Andrae, der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 12. August). Vorhaben wie das inzwischen ausgezeichnete Pachtvergabeverfahren oder das optimierte Personalmanagement wären aus ihrer Sicht ohne den Zusammenschluss nicht möglich gewesen.
Als damalige Ziele nannte Finanzdezernent Stefan Große gegenüber der Zeitung die Anpassung der Strukturen oberhalb der Gemeinden, um Geld zu sparen und trotzdem gute Arbeit in den unselbstständigen Werken und Einrichtungen zu leisten. Diese Ziele seien erreicht worden. Ein Löwenanteil von durchschnittlich 77 Prozent der Plansumme komme den Gemeinden und Kirchenkreisen zugute, so Große weiter. "Ohne die Fusion wären derartige Regelungen nicht gelungen", betonte der Oberkirchenrat. Die jeweiligen Teilkirchen hätten drastischer sparen müssen und die Qualität ihrer Arbeit nicht halten oder ausbauen können, zeigte er sich überzeugt.
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) entstand durch die Vereinigung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, die zum 1. Januar 2009 wirksam wurde. Zuvor hatten die beiden Landeskirchen seit dem 1. Juli 2004 die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland gebildet. Das Landeskirchenamt befindet sich in Erfurt, der Sitz des Landesbischofs ist Magdeburg. Der Kirche gehörten etwa 730.000 evangelische Christen vorwiegend in Thüringen und Sachsen Anhalt an. Mitglieder stellen zudem Gemeinden in den Randgebieten von Brandenburg und Sachsen.