Die Zahl der Salafisten sei bis Ende des ersten Quartals 2018 auf rund 11.000 gestiegen, berichtet der Berliner "Tagesspiegel" (Mittwoch). Das gehe aus Tendenzmeldungen der Landesbehörden für Verfassungsschutz hervor. Damit habe sich die Zahl der gefährlichsten Islamisten innerhalb von fünf Jahren verdoppelt.
2013 habe das Bundesamt für Verfassungsschutz 5.500 Salafisten gemeldet, berichtete die Zeitung weiter. Es sei allerdings zu beobachten, dass sich das Wachstum der Szene verlangsame. Eine Stagnation oder gar ein Rückgang sei aber immer noch nicht in Sicht. Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen hatte im Dezember 2017 von 10.800 Salafisten und einem "Allzeithoch" gesprochen, schrieb die Zeitung. Das werde nun noch übertroffen.
Der Anstieg auf 11.000 Personen ist allerdings ungleich verteilt. Es falle auf, dass kleinere Länder stärker betroffen seien. Ein Beispiel sei Hamburg. Die Zahl der Salafisten sei auf 798 gestiegen, habe das Landesamt für Verfassungsschutz am Dienstag mitgeteilt. Mehr als die Hälfe, insgesamt 434 Personen, würden als "Dschihadisten", also gewaltbereit, eingestuft. Im Juni 2017 habe die Behörde 730 Salafisten mit 365 Dschihadisten festgestellt. Die Szene wachse auch in Berlin, das ebenfalls als "kleines Land" gilt. Konkrete aktuelle Zahlen lägen allerdings noch nicht vor. Im März 2017 hatte der Berliner Verfassungsschutz demnach 850 Salafisten registriert.
Auch in den ostdeutschen Bundesländern werde das Milieu etwas stärker, allerdings auf niedrigem Niveau. So habe das Innenministerium Brandenburg von aktuell 100 Salafisten berichtet. Das sei gegenüber 2016 eine Zunahme um 20 Personen. Einen Stillstand im ersten Quartal gebe es laut Sicherheitsexperten im stark belasteten Nordrhein-Westfalen, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Wie im Dezember 2017 würden auch jetzt 3.000 Salafisten gezählt.