Demonstration gegen Atomkraft zum Fukushima-Jahrestag
Einige hundert Atomkraftgegner haben am Samstag in Berlin an die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 erinnert. Sieben Jahre nach Fukushima sei Deutschland noch immer zweitgrößter Atomstrom-Produzent in der EU, kritisierte Jochen Stay von der Anti-Atom-Initiative "ausgestrahlt".
Der Atomausstieg sei "eine Schnecke", beklagte Stay. "Die alten Meiler werden nicht weniger gefährlich, wenn ein Abschaltdatum beschlossen ist. Wir fordern, die noch laufenden sieben Reaktoren sofort abzuschalten."
Zu der Demonstration unter dem Motto "Die nukleare Kette brechen!" hatten unter anderem Sayonara Nukes Berlin, die Ärzteorganisation IPPNW, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Linke aufgerufen.
Vertreter von Greenpeace warnten vor einer Renaissance der Risikotechnologie. Derzeit versuche die Atomindustrie in einigen EU-Ländern eine Wiederkehr dieser gefährlichen Technologie zu erreichen, sagte der Sprecher von Greenpeace Energy, Christoph Rasch.
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Am 11. März 2011 lösten ein Erdbeben und ein Tsunami den Unfall im Atomkraftwerk Fukushima aus. Große Mengen radioaktiver Stoffe wurden ins Meer gespült und vom Wind in die Atmosphäre verteilt, weite Gebiete mussten evakuiert werden. Die dreifache Katastrophe kostete mindestens 18.000 Menschen das Leben. Radioaktive Verseuchung zwang 160.000 Japaner, ihre Häuser zu verlassen. Viele leiden unter Traumata, bei Kindern treten vermehrt Schilddrüsenerkrankungen auf.