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Rudi Dutschke, deutscher Soziologe, Anführer der außerparlamentarischen Opposition, Vertreter der deutschen Studentenbewegung 1978 in Berlin.
Rudi Dutschke war christlich inspiriert
Gretchen Dutschke hat die christliche Inspiration ihres verstorbenen Mannes, des Studentenführers Rudi Dutschke, betont. "Er war geprägt von der Jungen Gemeinde in der DDR und von einem Pfarrer, der das Christentum mit dem Kommunismus verbinden wollte", sagte Dutschke der Zeitschrift "Publik-Forum" (Ausgabe vom 9. März).
Das habe ihn sehr beeindruckt. Auch die Bücher des protestantischen Theologen Paul Tillich habe er verschlungen, erklärte sie.
"Es gab auch andere christlich geprägte 68er, vor allem in der Evangelischen Studentengemeinde. Und Helmut Gollwitzer natürlich", sagte die Witwe des Studentenführers. Der evangelische Theologe hat sich ihrer Meinung nach "vollständig mit der antiautoritären Bewegung identifiziert und sich von allen Professoren am meisten daran beteiligt."
Für sie selbst sei vor allem die Lehre Jesu bedeutend, erklärte die gebürtige Amerikanerin, die 1964 für ihr Studium der evangelischen Theologie nach Deutschland kam. Darunter versteht sie: "Einander lieben. Solidarität mit den leidenden Menschen. Die Fremden akzeptieren."
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Rudi Dutschke war eine Ikone der Studentenbewegung 1968. Vor rund 50 Jahren, am 11. April 1968, schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann vor dem Büro des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes in Berlin auf den Studentenführer und verletzte ihn schwer. Dutschke erlitt lebensgefährliche Gehirnverletzungen, an deren Folgen er später starb. Gretchen Dutschke ging nach dem Tod ihres Mannes 1979 nach Amerika zurück, lebt aber seit 2010 wieder in Deutschland. Vergangene Woche erschien ihr neues Buch "1968".