Foto: dpa/Nyein Chan Naing
Gedenken in Birma an Volksaufstand vor 25 Jahren
In Birma ist am Donnerstag des Volksaufstandes vor 25 Jahren gedacht worden. Zu den Feierlichkeiten in der ehemaligen Hauptstadt Rangun kamen Studentenführer, aber auch Vertreter der Regierung und frühere Armeeangehörige, wie örtliche Medien berichteten.

Am 8. August 1988 hatte ein Generalstreik die entscheidende Phase des Aufstandes gegen die damalige Militärregierung eingeläutet. Einige Wochen später schlug die Junta die Massenproteste blutig nieder. Allein in Rangun soll es schätzungsweise 3.000 Tote gegeben haben.

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Mitglieder des Studentenverbandes ABFSU boykottierten die offiziellen Gedenkfeiern am Donnerstag. "Die Mehrheit unserer Gruppe hat sich entschieden, dem Gedenken fernzubleiben, weil auch frühere Generäle eingeladen wurden, die in die Niederschlagung des Aufstands und das Töten von Menschen verwickelt waren", erklärte ein Vertreter des Verbandes. Zudem habe es bis heute keine offizielle Entschuldigung gegeben.

Erste wichtige Rede von Aung San Suu Kyi

Den damals von Studenten angeführten, monatelangen Protesten hatten sich landesweit Mönche, Arbeiter, Staatsbedienstete, Polizisten und auch einfache Soldaten angeschlossen. Die Menschen forderten nicht nur Demokratie, sondern auch bessere Lebensbedingungen. Ende August 1988 hielt Aung San Suu Kyi, die erst kurz zuvor wegen der Erkrankung ihrer Mutter nach Birma zurückgekehrt war, ihre erste wichtige Rede als Oppositionsführerin. Darin forderte sie eine demokratische Entwicklung Birmas und ein Ende der autoritären Militärherrschaft.

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Menschenrechtler fordern von Birmas derzeitigem Präsidenten Thein Sein, eine unabhängige Untersuchung zur Niederschlagung des Aufstandes auf den Weg zu bringen. Die Verantwortlichen für die Massenmorde an pro-demokratischen Demonstranten müssten strafrechtlich verfolgt werden, erklärte "Human Rights Watch".

Zwar hat Birma heute formell eine zivile Regierung. Doch diese besteht überwiegend aus ehemaligen Militärs. Auch der seit März 2011 amtierende Präsident Thein Sein ist ein Ex-General. Trotz der von Thein Sein eingeleiteten politischen Öffnung sind Menschenrechtsverletzungen in Birma (offiziell Myanmar) weiterhin an der Tagesordnung.