Beinhahe tausend Bootsflüchtlinge sind bei der jüngsten Katastrophe im Mittelmeer wohl ums Leben gekommen. Tausend Leben - jedes mit Hoffnungen und Ängsten, Plänen und Problemen, Familie und Freunden, Erinnerungen und Träumen. Lasst uns diese Menschen nicht vergessen!

Warum uns das 2015 wichtig war: Zahlen begegnen uns im journalistischen Alltag häufig. Immer wieder sind das auch sehr traurige Zahlen, vor allem wenn es um Menschen geht: Flüchtende, Verletzte, Tote. Als im April 2015 - wieder einmal - ein überfülltes Flüchtlingsboot im Mittelmeer sank, war in ersten Meldungen auch wieder eine Zahl präsent: Von fast 1000 Menschen, die ertrunken seien, war die Rede. Und wie so oft kann man diesen Menschenleben mit einer Meldung, einer Geschichte, einer Würdigung nicht gerecht werden. Denn jedes einzelne dieser Leben war eben geprägt von Hoffnungen und Träumen, Ängsten und Niederlagen, Erlebnissen und Wendepunkten - und von anderen Menschenleben, die mit diesem verbunden waren. Selbst wenn man jedes dieser Menschenleben mit einem Kreuz symbolisiert, lässt sich das nicht einmal ansatzweise darstellen und erfahrbar machen. Es lässt sich höchstens erahnen. Umso wichtiger das "Herr, erbarme dich!" Und der feste Vorsatz, zu versuchen, hinter den Zahlen auch immer die Menschen zu sehen...!


Dieser Inhalt erschien erstmals am 20.04.2015 auf evanglisch.de.

 

Claudius Grigat, evangelisch.de-Redakteur.