Mit der fairen Woche vom 14. bis 27. September wollen Entwicklungsorganisationen und der Branchenverband Forum fairer Handel auf die fairen Produkte aufmerksam machen. Schirmherrin der Aktionswoche mit bundesweit insgesamt etwa 2.800 Veranstaltungen ist Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD).
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland Produkte aus fairem Handel im Wert von 266 Millionen Euro gekauft. Im Schnitt gab jeder Bundesbürger 2,59 Euro aus und damit 87 Cent mehr als im Vorjahr. Über fünf Jahre betrug der Anstieg sogar 180 Prozent. Wirtschaftlich spielt der faire Handel noch keine große Rolle - sein Anteil am deutschen Gesamthandelsvolumen liegt bei unter einem Prozent.
Konsumenten in anderen europäischen Ländern greifen wesentlich häufiger zu fairen Produkten als in Deutschland: 2008 kauften die Menschen der Schweiz, dem Spitzenreiter, für 22,2 Euro faire Produkte, in Großbritannien für 14,4 Euro und in Frankreich für vier Euro.
Fruchtsäfte, Zucker und Honig haben in Deutschland in den vergangenen Jahren besonders an Beliebtheit gewonnen. Der Verzehr von Kaffee, der Klassiker unter den fairen Produkten, ist um 13 Prozent auf 5.200 Tonnen gestiegen. Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 100 verschiedene Kaffeesorten mit fairtrade-Siegel.
Verkauft werden Produkte mit fairtrade-Siegel in Supermärkten, Discountern, im Naturkost- und Biohandel und in Eine-Welt-Läden. Knapp die Hälfte aller verkauften Produkte gehen in Supermärkten und Discountern über die Ladentheke, rund ein Viertel in Naturkost- und Biogeschäften, zehn Prozent in Eine-Welt-Läden.
Die wichtigste fairtrade-Auszeichnung ist das Transfair-Siegel. Es wird von einer unabhängigen Initiative vergeben, die einem weltweiten Zusammenschluss von 19 Siegelinitiativen angehört. Nach Angaben von Transfair profitieren von fairen Preisen und Arbeitsbedingungen weltweit sieben Millionen Bauern und Arbeiterinnen.
epd