Schriftzug in gelben Lettern an einer blauen Fassade.
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Ikea will sechs Millionen Euro in den geplanten Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur einzahlen.
Produktion in DDR-Gefängnissen
Ikea will in Härtefallfonds für SED-Opfer einzahlen
Der Einrichtungskonzern Ikea will sich am geplanten Härtefallfonds für die Opfer der SED-Diktatur mit sechs Millionen Euro beteiligen. Das schwedische Möbelhaus hatte Artikel verkauft, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren.

Das geht aus einer Absichtserklärung hervor, die Vertreter von Ikea Deutschland am Dienstag in Berlin der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, übergeben haben. Vorausgegangen war nach Angaben der Bundesbeauftragten ein mehrjähriger Austausch zwischen ihr, Ikea Deutschland und der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG).

Ikea hatte den Angaben zufolge 2012 eine unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben, nachdem bekannt geworden war, dass das schwedische Möbelhaus Artikel verkauft hatte, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren.

Ikea-Deutschland-Chef Walter Kadnar äußerte tiefes Bedauern, dass Produkte des Möbelhauses von politischen Häftlingen in der DDR produziert wurden. Seit dem Bekanntwerden habe sich Ikea konsequent für Aufklärung eingesetzt.

Die Opferbeauftragte bezeichnete die Beteiligung am Entschädigungsfonds als "Ausdruck eines verantwortungsbewussten Umgangs auch mit dunklen Kapiteln der eigenen Firmengeschichte". Was die Opfer in DDR-Gefängnissen erlebt hätten, könne nicht ungeschehen gemacht werden: "Wir können ihnen aber heute mit Respekt begegnen und sie insbesondere in Notlagen unterstützen."

Der UOKG-Vorsitzende Dieter Dombrowski erklärte, Ikea habe nach Bekanntwerden der Beteiligung des Unternehmens an Haftzwangsarbeit die Einladung angenommen, ins Gespräch zu kommen. Dabei sei das Unternehmen den Betroffenen auf Augenhöhe begegnet.