Laut Abschrift seines nichtöffentlichen Redebeitrags, die dem epd vorliegt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Donnerstag vor Synodenteilnehmern: "Wir haben in den letzten Tagen viel über die Notwendigkeit gesprochen, Frauen in besserer Weise als bisher in die Leitung von kirchlichen Gemeinschaften auf allen Ebenen und in die Prozesse von Beratung und Entscheidung einzubeziehen." Dies reiche aber nicht aus.
Der Austausch auf der Synode habe gezeigt, dass die Frage der Zulassung von Frauen zum sakramentalen Diakonat nicht nur in einem kleinen Teil der Weltkirche gestellt werde. "Für den Kulturraum, aus dem ich komme, wird eine Antwort auf diese Frage darüber entscheiden, ob Frauen weiterhin ihre Heimat in der Kirche suchen werden und finden können", mahnte der Limburger Bischof.
In der letzten Synodenwoche der Deutschen Bischofskonferenz soll es am Donnerstag ein weiteres Treffen von Synodenteilnehmern und vatikanischer Glaubensbehörde geben. Das teilte deren Leiter Kardinal Victor Fernandez in Rom mit. Mitglieder seiner Behörde bilden die Arbeitsgruppe, die Papst Franziskus eingerichtet hatte, um das Frauenthema zu bearbeiten. Damit war dieses eigentlich von der Tagesordnung der Synode ausgelagert worden. Doch seit Beginn der Synode am 2. Oktober spielt die Frage für viele eine wichtige Rolle.
Die 368 stimmberechtigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode tagen noch bis zum 27. Oktober in Rom. Unter ihnen sind auch Laien, darunter 45 Frauen. Papst Franziskus hatte die Weltsynode im Herbst 2021 eingeläutet. Seitdem wird über die Struktur und die Ausrichtung der katholischen Kirche beraten. Zum Ende der Synode sollen konkrete Beschlüsse und Empfehlungen an den Papst formuliert werden.