Quereinsteiger in den Pfarrberuf seien zwar "ein Gewinn", die Standard-Voraussetzung müsse jedoch das einheitliche Theologiestudium in seiner "Breite und Tiefe" sein, sagt die badische Landesbischöfin Heike Springhart dem Evangelischen Pressedienst (epd) anlässlich des 18. Europäische Kongresses für Theologie.
Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst beobachtet angesichts der rückläufigen Mitgliederzahlen der großen Kirchen in Deutschland "Verunsicherung und wenig Hoffnung" unter Studentinnen und Studenten. Nachwuchsmangel sei neben dem Mitgliederschwund eine weitere Herausforderung nicht nur der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Springhart und Wüst verweisen in ihren Grußworten auf die gegenseitige Angewiesenheit von wissenschaftlicher Auseinandersetzung und existenziellen Fragen im Theologiestudium und kirchlichem Dienst. Bei der Weiterentwicklung des Theologiestudiums dürfe die Qualität nicht leiden. Theologie in ihrer "differenzierten und reflektierten Wissenschaftlichkeit" sei "Dienst an einer nach vorne, in die Zukunft ausgerichteten Kirche", betont Springhart. "Ich habe Angst vor einer Kirche, die keine Ahnung hat von Theologie", sagt Wüst.
Der 18. Europäische Kongress für Theologie wurde von der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie veranstaltet und stand unter dem Thema "Theologie der Zukunft". Auf dem Fachkongress, der am 11. September endet, diskutieren Wissenschaftler und Theologen unter anderem über die künftige Gestaltung des Theologiestudiums.