Globale Trends wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und politische Polarisierung förderten die Krisen und intensivierten deren Auswirkungen.
Die Klimakrise, die Corona-Pandemie und geopolitische Konflikte wie der Krieg in der Ukraine machten deutlich, dass multiple Krisen "die neue Normalität" seien. Zum Bündnis Entwicklung Hilft gehören die Hilfsorganisationen "Brot für die Welt", Christoffel-Blindenmission, DAHW, Kindernothilfe, Medico International, Misereor, Plan International, Terre des Hommes, Welthungerhilfe sowie die assoziierten Mitglieder German Doctors und Oxfam
"Der Weltrisikobericht zeigt, wie eng verschiedene Risiken miteinander verknüpft sind und welche Maßnahmen nötig sind, um ihre Auswirkungen zu verringern", sagte Katrin Radtke, Senior Researcher beim IFHV. So belege etwa die globale Wasserkrise, wie klimatische Veränderungen Menschen, Landwirtschaft und Natur schadeten, erklärten die Wissenschaftler. Starkregen, Stürme, Überflutungen, Dürren und Ernteausfälle nähmen zu. Dadurch leide die Ernährungssicherheit weltweit, was gesundheitliche Probleme, regionale Konflikte und Fluchtursachen mit sich bringen könne.
Die Autoren des Berichts verweisen darauf, dass angesichts der Wechselwirkung der Krisen zur Lösung der Probleme Ansätze gefunden werden müssten, die "multidimensionale Risiken in ihrer Gesamtheit und deren Ursachen" berücksichtigen. So seien etwa die Stärkung der Gesundheits- und Bildungssysteme, die Förderung von Resilienz durch nachhaltige Entwicklungsstrategien und bessere Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge und -bewältigung notwendig. Die größten Emittenten von Kohlendioxid müssten zudem Verantwortung für die Folgen der Klimakrise übernehmen und ausreichend Mittel bereitstellen - etwa für den "Loss and Damage"-Fonds der Vereinten Nationen.
"Risikohotspots" in Amerika und Asien
Der im Bericht enthaltene Weltrisikoindex bietet eine globale Bewertung des Katastrophenrisikos für 193 Länder der Welt - das entspricht 99 Prozent der Weltbevölkerung. Laut dem Index liegen die "Risikohotspots" in Amerika und Asien. So rangieren die asiatischen und bevölkerungsreichen Länder Philippinen, Indonesien und Indien auf den ersten drei Plätzen. Deutschland verbessert sich um vier Plätze und liegt in diesem Jahr mit einem Risikowert von 4,1 auf Platz 98. Damit bewegt sich die Bundesrepublik weiter im globalen Mittelfeld.
Zur Ermittlung des globalen Risikowerts werden zum einen die Gefahren durch Umweltkatastrophen und die Folgen des Klimawandels berücksichtigt. Hinzu kommen Aspekte wie die sozioökonomische Entwicklung, Rechtsstaatlichkeit, Gesundheitsversorgung, Forschung und Investitionen in Infrastruktur. Auch die Gefahr von Kriegen und gesellschaftlichen Konflikten fließt in die Bewertung ein.