"Es gibt derzeit kaum ein Krisengebiet, in dem es so schwierig ist, humanitäre Hilfe zu leisten. Jeder LKW steht oft wochenlang auf Listen für die Grenzüberquerung, Lagerstätten für Hilfsgüter oder Verteilungsplätze müssen immer wieder geräumt werden aufgrund der wechselnden Evakuierungsanweisungen und sichere Zugangswege werden regelmäßig eingeschränkt. Humanitäre Helfer und Helferinnen sind immer wieder Angriffen ausgesetzt. Trotz dieser Schwierigkeiten werden wir die notleidenden Menschen weiter unterstützen", erklärt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Die als sicher ausgewiesenen Zonen im Gazastreifen würden sich täglich verändern und immer kleiner werden. Dadurch drängten sich mittlerweile mehr als 30.000 Menschen auf einen Quadratkilometer. Gleichzeitig werde der Zugang zur notleidenden Bevölkerung immer stärker durch bürokratische Hürden sowie Sicherheitsauflagen behindert. Das habe dazu geführt, dass im Juli so wenig Hilfsgüter in das Gebiet gekommen sind wie nie zuvor.
Durch gezielte Verteilungen von lebenswichtigen Nahrungsmitteln, der Spezialnahrung für unterernährte Kinder und Hygieneartikeln würden die Vertriebenen, die oft in provisorischen Unterkünften und Gemeinschaftszentren Zuflucht suchen, das Nötigste zum Überleben erhalten. Besonders im Fokus stehen dabei Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie ältere Menschen, die aufgrund der schlechten Versorgungsbedingungen einem hohen Risiko von Mangelernährung ausgesetzt sind.
Gemeinsam mit dem europäischen Partner CESVI und der lokalen Organisation Juzoor unterstützt die Welhungerhilfe nach eigenen Angaben mehr als 50.000 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten. Bei ihrer Arbeit halten sich die Welthungerhilfe und ihre Partner strikt an die humanitären Prinzipien von Neutralität, Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Die Welthungerhilfe fordert einen sofortigen und anhaltenden Waffenstillstand, den Schutz der Zivilbevölkerung und der humanitäre Helfer*innen sowie den sicheren und ungehinderten Zugang der benötigten Hilfsgüter auf dem schnellsten Weg.