Dekanin Nina Lubomierski würde es begrüßen, wenn der Landeskirchenrat einen eigenen Gesetzesvorschlag zur Frauenquote vorlegen würde oder wenn es eine entsprechende Eingabe an die Synode gebe. Denn dann "muss sich das Kirchenparlament mit dem Thema befassen". Bei ihm liege in letzter Instanz die Entscheidung. Das sagt die Landshuter Dekanin, die die Diskussion um eine Frauenquote in der bayerischen evangelischen Landeskirche entfacht hat, im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.
Sie freue sich, dass sich auch Landesbischof Christian Kopp schon positioniert habe und sich eine Frauenquote vorstellen könne. "Ich würde es nur begrüßen, wenn der Landesbischof, der ja Mitglied im Landeskirchenrat ist, weitere Schritte mit anstoßen würde", sagt Lubomierski. Kopp hatte dem Bayerischen Rundfunk gesagt, dass eine mögliche Frauenquote in der bayerischen Landeskirche ein "interessanter Gedanke" sei.
Sie freue sich, dass das Thema so groß aufgegriffen werde, sagt Lubomierski. Ihr wäre es aber lieber, wenn es gar keine Diskussion bräuchte und die Teilhabe von Frauen in der Führungsetage der Landeskirche eine Selbstverständlichkeit wäre. Die Diskussion um eine Frauenquote war Mitte Juni neu entfacht worden, als bekannt wurde, dass Jonas Schiller neuer Regionalbischof im Kirchenkreis Bayreuth werden sollte und damit Nachfolger von Dorothea Greiner.
Nina Lubomierski kritisierte daraufhin in einem Instagram-Video, dass erneut bei der Vergabe eines Oberkirchenrats-Postens keine Frau berücksichtigt worden sei. Derzeit sind nur drei von 13 Oberkirchenräten im Landeskirchenrat - einem der kirchenleitenden Organe, dem der Landesbischof vorsteht - Frauen. Schiller zog einen Tag später zurück und begründete den Schritt mit "privaten Gründen". Die Stelle muss nun neu ausgeschrieben werden. Die bayerische evangelische Landessynode tagt vom 24. bis 27. November in Amberg.