Daniel Karmann/dpa
Die erfolgreichen Wahl als AfD-Kandidat für den Kreistag des Landkreises Ostprignitz-Ruppin hat für den Vorsitzenden des evangelischen Ortskirchenrates in Alt-Ruppin Konsequenzen.
Konsequenz des Wahlerfolgs
AfD-Kommunalpolitiker soll Kirchenämter verlieren
Der brandenburgische AfD-Kommunalpolitiker Henry Preuß steuert auf den Verlust seiner kirchlichen Ämter zu. Preuß habe seine Gemeinde wenige Tage vor der Kommunal- und Europawahl darüber informiert, dass er von den Ehrenämtern im Fall seiner Wahl in den Kreistag nicht zurücktreten werde, sagte die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Wittstock-Ruppin, Carola Ritter, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag.

Eine tätige Unterstützung der AfD und die gleichzeitige Ausübung kirchlicher Ämter ist jedoch einem neuen Kirchengesetz zufolge nicht möglich.
Preuß ist Vorsitzender des evangelischen Ortskirchenrates in Alt-Ruppin und Mitglied im Leitungsgremium der Gesamtkirchengemeinde Ruppin, dem Gemeindekirchenrat, und hat damit kirchliche Leitungsämter inne.

In einem Wahlkreis des Landkreises Ostprignitz-Ruppin stand er an der Spitze der Liste der AfD-Kandidaten und hat damit bei der Wahl am Sonntag ein Mandat im Kreisparlament erhalten. Die AfD kam in dem Landkreis laut vorläufigem Wahlergebnis auf 26,1 Prozent und wurde damit stärkste Kraft im Kreistag. Preuß erhielt knapp 5.000 Stimmen.

Ritter sagte, es seien bereits mehrere Gespräche mit Preuß geführt worden. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz könne jedoch erst Konsequenzen aus seiner Entscheidung ziehen, wenn die gesetzlichen Neuregelungen im kirchlichen Amtsblatt veröffentlicht worden sind. Dies sei am 19. Juni geplant. Die Publikationstermine des kirchlichen Amtsblatts stehen bereits lange fest, es erscheint einmal im Monat.