Ein Wahlplakat der AfD vor dem Wappen Brandenburgs.
Michael Bahlo/dpa
Ein Wahlplakat der AfD vor dem Wappen Brandenburgs.
Landesbischöfin der Nordkirche
AfD-Ergebnisse bei EU-Wahl sind "Alarmzeichen"
Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, fordert angesichts der Ergebnisse der Europawahl ein verstärktes demokratisches Engagement und mehr politische Bildung. Sowohl die demokratischen Parteien als auch die Zivilgesellschaft müssten mehr für Aufklärung tun und sich gemeinsam den Problemen stellen, erklärte die Landesbischöfin laut Mitteilung der Nordkirche am Montag.

Die überdurchschnittlich starke Zustimmung unter den 16- bis 24-Jährigen für die AfD wertete sie als "Alarmzeichen an alle demokratischen Kräfte". Parteien mit populistischen Lösungen sei es gelungen, weiter zu polarisieren. Dies drohe, die Gesellschaft zu spalten und die europäischen Errungenschaften zu gefährden.

Daneben würden die gestiegene Wahlbeteiligung und die zahlreichen Demonstrationen für Demokratie im Vorwege der Europa- und Kommunalwahlen auch zeigen, dass sich wieder mehr Menschen aktiv einbringen. Ermutigend sei, dass eine deutliche Mehrheit klar für demokratische Parteien gestimmt habe. Kühnbaum-Schmidt: "Christlicher Glaube lässt für Rechtsextremismus und Rassismus, für Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz!"

Auch Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern hat sich über den hohen Stimmenzuwachs für die AfD bei der Europawahl am Sonntag enttäuscht gezeigt. "Ich hatte vor diesem Urnengang die Hoffnung gehabt, dass die AfD nach allem, was allein in den vergangenen Monaten vorgefallen ist, in der Wählergunst verlieren könnte", sagte die Präsidentin laut Mitteilung am Sonntagabend. "Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt."

 

Stattdessen müsse man erneut erkennen, dass "ein erschreckend großer Teil der Menschen mit Fakten und Argumenten im demokratischen Diskurs nicht mehr zu erreichen ist". Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis wurde die Union bei der Europawahl in Deutschland stärkste Kraft, gefolgt von der AfD.