Papst Franziskus hat nun die letzte Hürde für die posthume Heiligsprechung aus dem Weg geräumt, indem er ein zweites Wunder jungen Mailänders anerkannte.
Nachdem ein schwer an der Bauchspeicheldrüse erkrankter brasilianischer Junge 2010 seine Gebete an Carlo Acutis richtete, wurde er auf medizinisch unerklärliche Weise geheilt. Dafür war Acutis 2020 selig gesprochen worden. Das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder soll sich 2022 ereignet haben. Eine 21-jährige Studentin aus Costa Rica erlitt nach einem Fahrradsturz schwere Kopfverletzungen und hatte laut den Ärzten nur geringe Überlebenschancen. Die Mutter der jungen Frau soll zum Grab von Acutis in Assisi gepilgert sein und dort für die Genesung ihrer Tochter gebeten haben. Daraufhin soll sich der Gesundheitszustand der Tochter eklatant verbessert haben.
Zu Lebzeiten beschäftigte sich Carlo Acutis damit, Websites für Pfarreien einzurichten und bewies großes Talent beim Programmieren. Er schrieb Algorhythmen und gestaltete Layouts für Internet-Zeitungen.
Seine Mutter berichtete in den Medien, dass er seit jeher tiefreligiös gewesen sei. So habe er mit elf Jahren eine Internetdatenbank über religiöse Wunder aufgebaut und erwarb sich durch sein Werben für den Glauben den Ruf eines "Influencer Gottes" oder "Cyber-Apostels".
Sein Taschengeld habe er laut seiner Mutter für Geflüchtete und Obdachlose ausgegeben und sich insbesondere zur Muttergottes und zur Eucharistiefeier besonders hingezogen gefühlt, die er als "Autobahn in den Himmel" bezeichnet habe. Im Alter von sieben Jahren soll Acutis in ein Kloster gegangen sein, um die Erstkommunion früher empfangen zu können als üblich. Weiter wurde in den Medien berichtet, dass er jeden Tag zur Messe gegangen sei.
Sein Tod kam plötzlich. Ein grippaler Infekt entpuppte sich als tödliche Leukämie. Er starb innerhalb weniger Tage. Sein Körper liegt seit 2019 in der Basilika Santa Maria Maggiore in einem Hochsarg.