"Der Jugendkirchentag ist ein Festival von, für und mit jungen Menschen", erklärt Katharina, 17 Jahre, in einem Pagodenzelt auf der Festwiese. "Es gibt ganz viele verschiedene Angebote und Aktionen von Gemeinden, Dekanaten, Stadtjugendpfarrämter, der EJHN und der EKHN." Für Laura, 14 Jahre, ist der Jugendkirchentag vor allem wichtig, weil es ein Ort ist, wo der eigene Glaube gefeiert wird.
Lena ist 16 Jahre alt und erzählt, dass sie schon vor zwei Jahren auf dem letzten Jugendkirchentag war: "Da habe ich viele Freunde kennengelernt und das war für ich ein Grund, warum ich mich weiter in Kirche engagiert habe. Ich war als Konfi hier und habe dann als Konfiteamer weitergemacht." Durch den Jugendkirchentag habe sie verstanden, wie vielfältig Kirche sein kann und es mehr gibt als Sonntagsgottesdienste für Erwachsene.
Jette ist 16 Jahre alt und zieht den Vergleich zum Deutschen Evangelischen Kirchentag: "Der Jugendkirchentag ist eigentlich genau wie der Kirchentag, nur eben für die Jugend. Es gibt viele Veranstaltungen und kostenlose Angebote, viel zu Essen, man kann neue Sachen ausprobieren, basteln, Musik machen, neue Hobbys entdecken und vor allem neue Freundschaften schließen." Jette ist begeistert von den Menschen vor Ort: "Egal wo man hingeht, man wird willkommen geheißen. Alle sind hilfsbereit."
Sie erzählt, dass sie sich gerade in der Schule im Religionsunterricht mit Säkularisierung beschäftigt hat und den Jugendkirchentag als eine Chance gegen den Prozess wahrnimmt: "Ich finde es total wichtig, dass Kirche sich auf Jugendliche konzentriert. Total viele haben ein falsches Bild von Kirche. Viele kommen durch die Konfirmation in den Kontakt, aber wir brauchen auch Veranstaltungen, wo wir die Konfis mitnehmen. Der Jugendkirchentag ist so viel mehr als viele denken, das kann man so gar nicht beschreiben. Da muss man einfach dabei sein." Durch den Jugendkirchentag könnten sich die Jugendlichen viel eher ein Bild davon machen, was es bedeute ein Teil von Kirche und ein Teil von einer Gemeinschaft zu sein. "Alle sollten die Chance haben so etwas mitveranstalten zu können und zu so einer Veranstaltung gehen zu können," sagt sie.
Ricarda, 17 Jahre alt, erzählt von ihrem Höhepunkt vor Ort: "Also mein Highlight war, als wir alle vor der Bühne draußen waren und zusammen ‚Alles tanzt‘ gesungen haben, da sind wir so abgegangen. Das war so cool. Wir haben bestimmt sieben Minuten lang dieses Lied gesungen. Das war einfach nur Glück pur." Sie habe außerdem durch die Kirche sehr viele Menschen kennengelernt und durch Aktionen wie den Jugendkirchentag starke Gemeinschaft erfahren: "Man weiß einfach, dass man nicht allein ist."
Lina (17), Nele (16) und Maxi (16) sind als ehrenamtliche Helfende vor Ort und beschreiben den Jugendkirchentag als "Festival für Konfis". Alle drei beschreiben, wie wichtig Ihnen der Kontakt zu den Menschen vor Ort ist. Freunde und Freundinnen zu treffen ist für sie der Hauptgrund zum Jugendkirchentag zu fahren. Nele sagt außerdem: "Leute können sich hier für Kirche interessieren. Ich glaube, dass ist ein guter Einstieg."
Der Jugendkirchentag ist ein Angebot der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und findet alle zwei Jahre an einem anderen Ort in der Landeskirche statt. Die Zielgruppe sind junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren. An diesem Wochenende in Biedenkopf waren knapp 5.000 Besuchende und Teilnehmende vor Ort.