Posaune
epd-bild/Matthias Schumann
Zum Deutschen Evangelischen Posaunentag in Hamburg vom 3. bis 5. Mai werden 17.500 Teilnehmer:innen erwartet.
Präses Heinrich zum Posaunentag
"Ein kräftiges Törööööö zur Ehre Gottes!"
Der 3. Deutsche Evangelische Posaunentag (DEPT) findet vom 3. bis 5. Mai 2024 in Hamburg unter dem Motto "mittenmang" - also mittendrin - statt. Nach dem Eröffnungsgottesdienst am Freitag (03. Mai) wird Präses Anna-Nicole Heinrich sprechen.

In ihrem persönlichen Grußwort nach dem Eröffnungsgottesdienst zum 3. Deutschen Evangelischen Posaunentag, würdigte Anna-Nicole Heinrich die Posaunenbläser und bekräftigte, dass Posaunenchöre aus der evangelischen Kirche seit 200 Jahren nicht mehr wegzudenken seien.

Anna-Nicole Heinrich spielt selber Trompete, begeistert sich aber für Posaunenchöre. (Archivfoto)

Am Freitag (3. Mai ) reisten bereits eine Vielzahl der mehr als 17500 erwarteten Teilnehmer:innen in Richtung Hamburg an, um am Abend dabei zu sein, wenn der dritte Deutsche Evangelische Posaunentag mit einem festlichen Eröffnungsgottesdienst auf der Moorweide beginnen würde. Wer früh da sein konnte, erlebte noch das ab 16.30 Uhr beginnende Vorprogramm, das von Jan Malte Andresen moderiert wurde. Ab 17.00 Uhr spielten sich dann schon mal die Bläserchöre ein. Auch der Erste Bürgermeister der Stadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher, sprach um 17.45 Uhr ein Grußwort an die angereisten Gäste aus ganz Deutschland.
 
In dem um 18.00 Uhr stattfindenden Eröffnungsgottesdienst spielen erstmals gemeinsam mehr als 17.500 Blechbläser aus Posaunenchören, die von Landesposaunenwart Werner Petersen und Landesposaunenwart Henning Herzog dirigiert werden. Ab 20.30 Uhr lädt dann ein Bläser-Auswahlchor der Nordkirche zu einem Konzert auf der Moorweide ein. Mirijam Rottmayer dirigiert das Konzert. Der Abend endet mit einem Abendsegen der Schleswiger Bischöfin Nora Steen. Am Samstag, 04.05.2024 finden im Rahmen von Hamburg klingt um 14:00 Uhr sowohl Themenveranstaltungen an besonderen Orten Hamburgs statt, aber auch 126 kostenfreie Platzkonzerte von Posaunenchören. 

Der Posaunentag 2024 steht unter dem Motto "mittenmang". Auf dem drei Tage dauernden Programm stehen mehr als 200 Konzerte und thematische Veranstaltungen mit verschiedenen Bläserchören. Neben dem Eröffnungsgottesdienst am Freitag sind zwei weitere Großveranstaltungen geplant. Ein Serenaden-Konzert auf der Jan-Fedder-Promenade am Hafen sowie der live übertragende Schlussgottesdienst im Stadtpark mit der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs.

Der Ton der Zuversicht

"Es berührt mich in besonderer Weise, in Zeiten wie diesen eine solch große und vielfältige Gemeinschaft mit lauter Friedenssehnsüchtigen und Hoffnungsmutigen zu sehen, die laut und vernehmbar ihren ganz eigenen Ton der Zuversicht setzen", so die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs. Sie will selbst an vielen Veranstaltungen des Posaunentags teilnehmen. "Ich freue mich auf dieses kraftvolle Bild von einem positiven Wir – ein dreitägiges Fest mit Pauken und Trompeten, mit dem auch Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar und vor allem hörbar wird. An allen Ecken dieser Stadt wird man von dieser größten Bigband aller Zeiten in die Friedensmelodie hineingenommen: in der Elphie, in unseren Kirchen, auf öffentlichen Plätzen, im Stadtpark, an Alster und Elbe. Ich bin sicher, es wird das fulminanteste, vielseitigste, großartigste Posaunenkonzert der Welt."

Lesen Sie hier den Wortlaut von Präses Anna-Nicole Heinrich:

"Ah, du machst was bei Kirche? Evangelisch? Spielst du dann auch Posaune? Eine Fragenkette, die nicht allzu selten vorkommt. Ich antworte dann immer: Nein, Trompete! Die Posaunenchöre sind nicht allein von den Posaunen gepachtet. Ohne die Trompeten und Tubas und Hörner – habe ich eine Instrumentengruppe vergessen? – wär‘s ja auch ein bisschen eintönig. 

Die Bilder von hunderten Bläser*innen bei kirchlichen Veranstaltungen im öffentlichen Raum sind präsent. Seit gut 200 Jahren sind Posaunenchöre aus unserer Kirche nicht mehr wegzudenken. Musik für Gänsehaut-Momente, und das nicht nur, wenn so viele von Euch da sind wie in diesen Tagen in Hamburg. Ja, schon nur ein Bläser kann verzaubern – auch eine Posaune allein. Doch so richtig gut klingt und fühlt sich das besonders im Miteinander an. Jedes Instrument, jede*r Bläser*in ist zwar eine Persönlichkeit für sich, aber zusammen ergeben sie ein wunderbares Gesamtbild: mal weich klingend, mal ziemlich kraftvoll, wunderbar vielstimmig und (meistens) harmonisch. 

An die 90.000 Menschen spielen mit in den fast 5.400 Posaunenchören in unserer evangelischen Kirche. Das kann sich echt hören lassen! Weil nicht nur die Zahlen gut klingen, sondern vor allem die Musik.

Unsere Posaunenchöre, Ihr seid in vieler Hinsicht echt unschlagbar. Bei Euch kommen oft alle Generationen zusammen. Kinder, Jugendliche, Leute über 70,75,80,85 –wie alt ist eigentlich der*die älteste Teilnehmer*in hier? – und natürlich alles dazwischen.

Die meisten von uns Bläser*innen sind keine Profis, aber die Freude am Musizieren und unser Glaube verbindet uns. Unsere Posaunenchöre sind nämlich in erster Linie auch Gemeinde. Orte an denen Glauben gelebt wird, Ausdruck findet, geteilt wird. Oft fällt es schwer klar zu artikulieren, was einem der Glaube bedeutet. Doch zu unserem Glauben gehört auch immer eine sinnliche, ästhetische Erfahrung: Unsere Kirchenmusik ist da einer der größten Schätze. Egal ob der Kirche verbunden oder fern, selbst musizierend oder nur zuhörend, Kirchenmusik berührt. Klare Töne, mal weich klingend, mal ziemlich kraftvoll, aber immer zur Ehre Gottes.

Ich habe mir sagen lassen, dass im Vorfeld für den Posaunentag Schallmessungen durchgeführt werden mussten, um zu klären, wie hoch die "Lärmbelästigung" im Umfeld hier sein wird. Ich finde ja: schöneren Lärm als Posaunenmusik kann es kaum geben und der jetzt auch noch TÜV geprüft. In diesem Sinne: ein kräftiges Törööööö zur Ehre Gottes!"