Pröpstin Henriette Crüwell, Theologieprofessorin Christiane Tietz, Martin Mencke
epd-bild/Farideh/Lyding/Enderlein
V.l.nr.: Pröpstin Henriette Crüwell, Theologieprofessorin Christiane Tietz und Martin Mencke, Beauftragter der evangelischen Kirchen in Hessen bei Landtag und der Landesregierung.
EKHN-Kirchenpräsidentenwahl
Drei Kandidat:innen für Nachfolge von Volker Jung
Zwei Frauen und ein Mann kandidieren bei der Wahl zum hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten. Die Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land, Henriette Crüwell, die Züricher Theologieprofessorin Christiane Tietz und der Beauftragte der evangelischen Kirchen in Hessen bei Landtag und der Landesregierung, Martin Mencke, sind von einem Auswahlgremium nominiert worden, wie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau am Donnerstag in Darmstadt mitteilte.

Kirchenpräsident Volker Jung scheidet altersbedingt zum Jahresende mit 64 Jahren aus dem Amt. Er steht seit dem 1. Januar 2009 an der Spitze der Landeskirche. Die Wahl zur Nachfolge ist für den 28. September bei einer Synodentagung geplant.

Der amtierende hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung gibt Ende 2024 sein Amt ab.

Die 1971 in Offenbach geborene Henriette Crüwell war zunächst katholisch, studierte Rechtswissenschaften und war in der Rechtsberatung tätig. Danach sattelte sie um und studierte Philosophie und Katholische Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Anschließend wurde Crüwell eine der beiden deutschlandweit ersten Pfarrerinnen der Alt-Katholischen Kirche in Bonn. 2013 trat sie zur evangelischen Kirche über und arbeitete zunächst im Rheinland, ab 2015 als Pfarrerin in der hessen-nassauischen Kirche. Zunächst war sie an der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter in Frankfurt tätig, ab 2016 als Gemeindepfarrerin in Offenbach. 2022 wurde Crüwell zur Pröpstin für Rheinhessen und das Nassauer Land gewählt.

Christiane Tietz, 1967 in Frankfurt am Main geboren, studierte Mathematik und Evangelische Theologie auf Lehramt an Gymnasien in Frankfurt und Tübingen und wurde in Tübingen in Evangelischer Theologie promoviert und habilitiert. 2008 wurde sie Theologieprofessorin an der Universität Mainz, seit 2013 ist sie Professorin für Systematische Theologie an der Universität Zürich. Sie ist Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen in der EKD. Außerdem ist sie Pfarrerin im Ehrenamt in Frankfurt.

Der 1966 in Hofheim (Taunus) geborene Martin Mencke studierte Evangelische Theologie in Heidelberg, Tübingen und Berlin. Nach einer Promotion an der Universität Tübingen wurde er Pfarrer in Strinz-Trinitatis, Limbach und Wallbach (Hünstetten), danach bei der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde in Washington DC (USA). Von 2011 bis 2023 war Mencke Dekan des Evangelischen Dekanats Wiesbaden. 2021 kandidierte er bereits für das badische Bischofsamt. Seit Juni 2023 ist Mencke Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz des Landtags und der Landesregierung in Wiesbaden und vertritt dort die Interessen von Kirche und Diakonie.

Die künftige Kirchenpräsidentin oder der künftige Kirchenpräsident werden von den 120 Mitgliedern der Kirchensynode gewählt. Die Amtszeit einer Wahlperiode dauert acht Jahre.